Siamesische Zwilinge Letzte Ruhe im Iran

Am Samstag werden die Leichen der Siamesischen Zwillinge Laleh und Ladan Bijani, die ihre schwierige Trennungs-Operation nicht überlebt hatten, in den Iran überführt. Schmerz und Anteilnahme beherrschen das Land.

Nach dem tödlichen Ende ihrer Trennungs-Operation in Singapur sollen die Leichen der Siamesischen Zwillinge Ladan und Laleh Bijani am Samstag in ihr Heimatland Iran übergeführt werden. Das teilten Mitglieder der iranischen Gemeinde in Singapur am Mittwoch mit. Die Schwestern waren am Dienstag nach einer rund 50-stündigen Operation an hohem Blutverlust gestorben. Ihr Tod hatte in Singapur und in ihrer Heimat große Bestürzung ausgelöst. Viele Mitglieder der iranischen Gemeinde in Singapur hatten während der Operation im Krankenhaus gewartet und auf einen guten Ausgang der Operation gehofft. Menschen waren öffentlich in Tränen ausgebrochen, als das iranische Fernsehen sein Programm unterbrochen hatte, um den Tod von Ladan und Laleh Bijani zu melden.

Singapurs Präsident S.R. Nathan sandte eine Beileidsbotschaft an seinen iranischen Amtskollegen Mohammad Chatami. Er sei tief bewegt über den Tod der Zwillinge, hieß es darin. Ladan und Laleh seien eine Quelle der Inspiration für alle Menschen um sie herum gewesen.

Traum vom eigenständigen Leben

Es war der weltweit erste Versuch, an den Köpfen zusammengewachsene Siamesische Zwillinge im Erwachsenenalter chirurgisch voneinander zu trennen. Die Operation galt von vorneherein als hoch riskant. Die Schwestern wollten nach eigener Aussage aber die Gefahren in Kauf nehmen, um ihren Lebenstraum von einem eigenständigen Leben zu verwirklichen. Beide hatten studiert, träumten von unterschiedlichen Berufen, Hochzeiten und einem unabhängigen Leben. "Wir sind zwei komplett verschiedene Individuen, die aneinander gebunden sind. Wir haben unterschiedliche Lebensstile und sehen die Welt auch sehr verschieden", hatte Ladan vor dem Eingriff gesagt. "Wir möchten uns endlich ansehen, ohne einen Spiegel zu brauchen."

DPA

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