Sport Kinder bewegen sich zu wenig

Sportpädagogen warnen: Die grundlegende Veränderung der Lebensumstände hat dazu geführt, dass die Eltern auf dem Laufband schwitzten, während die Kinder vor dem Fernseher hocken.

Der Augsburger Sportpädagoge Helmut Altenberger fordert eine bessere Bewegungserziehung für Kinder im Vorschulalter. Die grundlegende Veränderung der Lebensumstände habe dazu geführt, dass die Eltern auf dem Laufband schwitzten, während die Kinder vor dem Fernseher säßen, sagte Altenberger. Der Sportexperte von der Universität Augsburg kritisierte, die Bewegungserziehung finde in der Ausbildung von Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen kaum Beachtung.

Übergewicht schon im Vorschulalter

Inzwischen seien rund 25 Prozent der Kinder im Vorschulalter übergewichtig und litten unter Koordinationsstörungen, berichtete Altenberger. Ursachen für diese Entwicklung seien vor allem das große mediale Angebot, wie etwa Computerspiele und falsche Ernährung. «Nicht nur die Gelegenheiten, sondern auch die Anregungen zu Spiel, Sport und Bewegung sind gegenüber früher erheblich beschnitten», sagte Altenberger. Die Politik solle einen Bildungsplan zur Bewegungserziehung ausarbeiten, forderte der Sportexperte.

Körperliche Bewegung tut auch Lernen gut

Untersuchungen hätten gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Lernbereitschaft steigere, sagte Altenberger. Der Erziehung zu körperlicher Bewegung im Kleinkind- und Vorschulalter hafte in Deutschland im allgemeinen Bewusstsein «leider etwas von Überflüssigkeit» an. Trotz knapper Haushaltskassen müsse in die Bewegungserziehung von Kleinkindern investiert werden. Die Investition könne physischen und psychischen Schäden bei der Entwicklung der Kinder vorbeugen.

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