Wege der Entspannung, Selbst- und Transzendenzerfahrung - woher sie kommen, wohin sie führen und wie man sie gehen kann.
Wege der Entspannung, Selbst- und Transzendenzerfahrung - woher sie kommen, wohin sie führen und wie man sie gehen kann.
Herkunft | Anwendungsbereich / Ziel | Technik | |
Autogenes Training | Die Methode wurde 1932 von dem deutschen Psychiater und Theologen Johannes Heinrich Schultz beschrieben | „Psychohygiene“, Stressbewältigung | Konzentrative Selbstentspannung (anfangs unter Anleitung), nutzt autosuggestive Vorstellungen von Körperzuständen wie Schwere und Wärme, in der Oberstufe auch weitergehende Vorstellungen, um einen selbsthypnotischen Zustand zu erreichen |
Benson Meditation (Relaxation Response) | Von dem früheren Kardiologen an der Harvard Universität, Herbert Benson, entwickelte Entspannungsmethode | Stressbewältigung, Risikosenkung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen | Ein frei wählbares „Fokus-Wort“ (Mantra) wird jeweils beim Ausatmen wiederholt |
CSM (Clinically standardized meditation) | Geht auf die amerikanische Psychiaterin Patricia Carrington zurück | Stressbewältigung; die Methode dient Vergleichsstudien in der Meditationsforschung und wird – nicht ohne Kritik – auch bei der Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt | Ähnlich wie bei der Benson Meditation handelt es sich bei der CSM um eine „verweltlichte“ Form der Transzendentalen Meditation unter Verwendung eines Mantras |
Herzensgebet (Hesychasmus) | Vor allem in den orthodoxen Ostkirchen verbreitete Gebetsmeditation | Gotteserfahrung und Ausrichtung auf den göttlichen Willen, „Durchdringung“ des Alltags | Eine Art Mantra-Meditation. Man sagt zum Beispiel „Jesus“ beim Einatmen, „Christus“ beim Ausatmen |
Kabat-Zinn- Meditation (Mindfulness Meditation) | Erfunden vom amerikanischen Stressforscher Jon Kabat-Zinn, orientiert an der buddhistischen Achtsamkeits-Meditation | Stressbewältigung; Teil eines Acht-Wochen-Programms mit Lehrgängen, Hausaufgaben und einem eintägigen einführenden Meditationsworkshop | Gedankliches Abtasten des Körpers („Body-Scan“), Konzentration auf den Atemvorgang und Yogaübungen |
Kawwanot | Stammt aus dem jüdischen Glauben; meditativer Chassidismus und Kabbala | Versenkung in den göttlichen Willen | Eine Art Mantra-Meditation: Wiederholung von göttlichen Namen oder auch religiösen Formeln mit Buchstaben- vertauschungen |
Namen- Gottes- <Meditation</b> | Aus der mystischen Richtung des Islam/Sufismus | Versenkung in den göttlichen Willen | Ähnlich der Kawwanot; Wiederholung eines der 99 Wazaif (schönen Namen Gottes), die dem Koran entnommen sind; oft anhand einer Gebetsschnur mit 33 Perlen |
Rosenkranz- Meditation | Katholische Kirche; der Legende nach vom spanischen Heiligen Domingo de Guzman (Dominikus) im 13. Jahrhundert auf Weisung Marias eingeführt | Konzentration auf den Willen Gottes, mystische Vereinigung | Mantraähnliches Wiederholungsgebet, bei dem bestimmte Aspekte des Lebens und der Lehre Jesu meditativ und entlang den Perlen der Gebetsschnur betrachtet werden |
Tai Chi Chuan | Wörtlich: „in grenzenloser Harmonie boxen“. Auf das erste vorchristliche Jahrtausend zurückgehende, aus China stammende Bewegungsmeditation, anfangs vor allem als Kampfform | Ziel ist es, den freien Fluss der Lebensenergie „Chi“ (auch „Qi“) zu ermöglichen. Das soll Körper und Geist von Störungen befreien und zur vollen Stärke führen. Grundlage ist die chinesische Lehre von Yin und Yang | Die ursprünglichen Bewegungstechniken sind sehr kompliziert. Im 20. Jahrhundert wurden darum vereinfachte Systeme entwickelt, die heute auch im Westen verbreitet sind, etwa das „Schattenboxen“ |
Tanz-Meditation | Seit Jahrtausenden in fast allen Kulturkreisen bekannt | Versenkung in den Willen Gottes, mystische Vereinigung | Verschiedene Formen. Besonders bekannt ist der Drehtanz der Derwisch-Mönche in der mystischen Richtung des Islam (Sufismus) |
Transzendentale Meditation | 1958 vom Yogi Maharishi Mahesh in Indien und kurz darauf auch im Westen etablierte Mantra-Meditation mit Initiationsriten (Übergabe des geheimen Mantras) | Nach Maharishi Mahesh die „Erschließung des Bewusstseins vom unendlichen Reservoir an Energie, Kreativität und Intelligenz, das tief in jedem liegt“ | Klassische Mantra-Meditation, zwei Mal täglich für etwa 20 Minuten |
Qigong (Chi Kung) | Eine Jahrtausende alte chinesische Tradition ist der Hintergrund des „Bearbeitens der Energie“ („Qi“=Energie) | Befreiung der Energieströme des „Qi“ zur körperlichen und seelischen Gesundung und Reifung | Bewegungsübungen, Atemkontrolle und Meditation; daher manchmal auch als „chinesischer Yoga“ bezeichnet |
Zen | Form des Buddhismus, die vermutlich im sechsten nachchristlichen Jahrhundert von Indien nach China und im 12. Jahrhundert nach Japan gelangte, das heute als Zentrum des Zen gilt | Ziel ist „Satori“, das Erleben der „Schau des Selbstwesens“ zur geistigen Befreiung im Sinne des Buddhismus. Letztlich handelt es sich dabei um eine vollkommene geistige Leere, aus der die Erkenntnis des absoluten Seins erwachsen soll |