Jeden Tag wartete Sambany auf den Tod. 19 Jahre lange lebte er mit einem langsam wachsenden Tumor im Gesicht. Schmerz, Ablehnung und Scham bestimmten den Alltag des Mannes aus Madagaskar. Wie die Organisation Mercy Ships berichtet, wurde Sambany nun aufwendig operiert - und ist seine Geschwulst los.
Knapp siebeneinhalb Kilo wog der Tumor am Ende, der viele Jahre an Sambanys Gesicht und Hals wucherte. "Ich konnte körperlich nichts mehr tun. Jeden Tag hoffte ich darauf, zu sterben", zitiert Mercy Ships den 60-Jährigen.
Eine zwölfstündige Operation
Als er hörte, dass die Organisation mit ihrem Schiff in Madagaskar Station machte, habe er sich zusammen mit seinem Enkel auf den Weg gemacht. Trotz Bedenken der Ärzte und Helfer habe er sich für die Operation entschieden: "Ich weiß, dass ich ohne eine Operation sterben werde", sagte Sambany der Organisation, "ich bin mir bewusst, dass ich auch während des Eingriffs sterben könnte. Aber ich fühle mich innerlich bereits wie tot, da ich viel Ablehnung und Ausgrenzung in den letzten Jahren erfahren habe."
Nach zwölf Stunden war es geschafft: Der Patient war um 7,5 Kilo leichter - vor allem war ihm eine Last von seiner Seele gefallen: "Ich fühle mich frei und bin überglücklich, denn ich habe ein neues Gesicht bekommen!", zitiert die Organisation Sambany - das sollen seine ersten Worte gewesen sein, als er sich nach der Operation zum ersten Mal im Spiegel sah.
Weil er während des Eingriffs viel Blut verloren hat, war er auf Spenden angewiesen - laut Mercy Ships fließt nun das Blut von 17 Menschen in seinen Venen. Bis er wieder ganz gesund ist, wird er weiter auf dem Schiff bleiben. Die Organisation bleibt noch dreieinhalb Monate an der Küste Madagaskars.