Untersuchungsmethoden "Virtuelle Koloskopie" soll Angst nehmen

"Dickdarmkrebs ist die häufigste Karzinomart in Deutschland, aber nur wenige gehen zur Früherkennung", klagen Ärzte. Angenehmere Untersuchungsmethoden sollen Abhilfe schaffen.

Angenehmere Untersuchungsmethoden sollen die Akzeptanz der Dickdarmkrebs-Vorsorge verbessern. Mit der Kernspintomographie ließen sich die meisten der häufigsten bösartigen Tumore frühzeitig entdecken, erklärten Mediziner auf dem Europäischen Radiologenkongress in Wien. Wegen der unangenehmen Untersuchung mit dem schlauchartigen Endoskop wird die herkömmliche so genannte Koloskopie nach Erfahrung der Ärzte von vielen Patienten gemieden.

"Dickdarmkrebs ist zwar die häufigste Karzinomart in Deutschland, aber nur wenige Menschen gehen zur Früherkennungsuntersuchung", sagte Boris Baßler vom Klinikum Ludwigshafen. Jeder über 50-Jährige sollte nach Meinung der Radiologen alle fünf bis sieben Jahre zur Dickdarm-Untersuchung gehen. "Die Magnetresonanz könnte hier eine Verbesserung bieten", sagte Baßler.

"Virtuelle Koloskopie" mit guten Ergebnissen

Am Klinikum Ludwigshafen waren 92 Probanden mit der auch als Kernspintomographie bekannten Magnetresonanz-Technik und danach mit herkömmlicher Koloskopie untersucht worden. Dabei zeigte sich, dass die "virtuelle Koloskopie" mit dem Kernspintomographen mehr als 80 Prozent aller verdächtigen Veränderungen im Darm entdeckte. Alle sieben Dickdarmkarzinome, die bei den Probanden bereits vorhanden waren, wurden ebenfalls festgestellt. "Weil die Magnetresonanz ohne Röntgenstrahlen auskommt, glauben wir, dass man diese Methode in Zukunft als Mittel für Screening-Untersuchungen vermehrt testen sollte", meint Baßler.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos