Bericht der WHO So viele Europäer starben letztes Jahr an Masern

WHO-Bilanz zu Masern-Erkrankungen: Eine an Masern erkrankte Frau liegt im Bett
Masernviren werden beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Im schlimmsten Fall kann eine Masern-Erkrankung zur Hirnhautentzündung führen, die oft tödlich endet.
© Del Puppo/Fotogramma/ / Picture Alliance
Seit Jahren erkranken immer mehr Menschen an Masern. "Die Masern sind zurück in Europa", ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. Sogar Todesopfer hat die hochansteckende Infektionskrankheit gefordert.

In Europa sind nach einer Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr 35 Menschen an Masern gestorben. Mehr als 21.000 hätten sich mit dem Virus angesteckt, etwa viermal so viele wie im Jahr zuvor, teilte das WHO-Europabüro am Montag in Kopenhagen mit. "Das ist eine Tragödie, die wir einfach nicht akzeptieren können", erklärte Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab.

Die Masern seien zurück in Europa. Größere Ausbrüche mit 100 oder mehr Erkrankten habe es in 15 der 53 Länder in der Region gegeben. Besonders betroffen waren Rumänien mit mehr als 5500 gemeldeten Fällen, Italien (rund 5000) und die Ukraine (rund 4800). Für Deutschland wurden 927 Ansteckungen erfasst. Grund für die steigenden Zahlen sei vor allem die zurückgehende Impfquote, hieß es von der WHO. Teils sei auch kein Impfstoff verfügbar gewesen.

Masern: Das sind die Symptome

Masernviren sind extrem ansteckend und werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen in der Luft übertragen. Die Erkrankung geht zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das Immunsystem immens, weitere Infektionen sind darum eine häufige Folge.

Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, die Masern-Enzephalitis, die tödlich oder mit bleibenden Schäden enden kann. Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich zudem nach Jahren eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Sie führt zum Ausfall von Gehirnfunktionen und schließlich zum Tod - Heilungsmöglichkeiten gibt es bislang nicht. 

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