Serie "Sexuell verfügbar" So eine Frau taucht selten im TV auf: Miki soll einen Mann bedrängt haben

Serie "Sexuell verfügbar": Laura Tonke als Miki mit einem Handy in der Hand
Mal hat man Mitleid mit ihr, mal nervt sie kolossal: Miki, großartig gespielt von Laura Tonke
© ARD Degeto/Majestic Film/Dor Film/Viafilm/Scarlett Werth
Die Heldin in "Sexuell verfügbar" soll einen Mann zum Drogenkonsum animiert und mit einem Umschnall-Dildo vergewaltigt haben. In der Serie geht es selten eindeutig zu.

Der brave Spitzenkragen kann nur kurz verdecken, dass diese Frau sich unmöglich aufführt. Miki trifft ihren Jugendfreund Ben in einem schicken Restaurant, sie kennt dort praktisch jeden, er niemanden. Sie ist eine Szene-Frau um die 40, er ein etwas biederer Anwalt, der sie aus einer heiklen Situation raushauen soll: Miki soll einen Mann zum Drogenkonsum animiert und mit einem Umschnall-Dildo vergewaltigt haben. Ben macht der mögliche Prozess mehr Sorgen als Miki, die erst einmal den Brotkorb leer frisst, über seinen Kopf hinweg Champagner und Steaks bestellt, obwohl es so gar nichts zu feiern gibt. Sie lästert über die Gäste und brüskiert den Kellner, der die Vinaigrette an den Artischocken vergessen hat: "Tschuldigung, Mäuschen, ist dein erster Tag heute, oder? Wirkt ein bisschen so. Aber macht nichts, du bist superniedlich!"

Die Szene aus der Serie "Sexuell verfügbar" zeigt gut den Ton, der in den sechs Folgen mit der superben Hauptdarstellerin Laura Tonke als Miki angeschlagen wird: Es geht temporeich und oft unverschämt zu. "Mein kreativer Antrieb bestand darin, eine Frau zu erfinden, die sich komplett danebenbenimmt", sagt die Autorin Caroline Rosales. "Miki kennt keine Grenzen, das ist interessant an ihr. So eine Frau ist im Fernsehen sonst selten zu sehen".

Erschienen in stern 11/2024

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