Am vergangenen Sonntag kam es zur sehnlichst erwarteten Premiere des "Ring des Nibelungen" am heiligen Grünen Hügel. Nach Corona-Absagen 2020 und 2021. Am 31. Juli ging es dann endlich los. Vorabend: "Das Rheingold". Der österreichische Regisseur Valentin Schwarz (33) verlegte die Göttergeschichte um Macht und Mord, Liebe und Betrug in ein realistisches Heute in ungefährer Gegenwart. Und erzählt ein von Gewalt und Rücksichtslosigkeit geladenes Epos zwischen Generationen und über Generationen hinweg. Mit einigen anders interpretierten Elementen – zum Beispiel neue Geschwister. Sowie Kinder als personifiziertes Rheingold.
Bayreuther Festspiele 2022 Bayreuths "Ring" der Requisiten und Ideen

Szenenfoto aus dem Stück "Götterdämmerung", im Rahmen des Abschluss des neuen "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen
© Enrico Nawrath / Bayreuther Festspiele / DPA
Der viertägige "Ring des Nibelungen", neu inszeniert bei den Bayreuther Festspielen 2022. Sechzehn Stunden Wagner netto. Brutto sind das circa 96 Stunden. Weil die WagnerianerInnen dort von morgens bis abends mit den Opern des Götter-Menschen-Familien-Dramas beschäftigt sind. Man geht hin, hört zu, klatscht, jubelt oder buht. Und nebenbei versucht man, in Gesprächen die Interpretation zu verstehen.