Andy Warhol und Christopher Makos lernten sich Mitte der Siebzigerjahre kennen. Der in Massachusetts geborene Fotograf wuchs in Kalifornien auf und lebte eine Zeit lang in Europa, wo er unter anderem mit dem Künstler Man Ray zusammenarbeitete. Ende der Sechziger ließ sich Makos in New York nieder. Dort verkehrte er in Künstlerkreisen, war befreundet mit Schriftstellern wie Tennessee Williams, Gore Vidal oder Truman Capote – und traf so auch auf Andy Warhol. Makos lichtete den Künstler im Laufe von zehn Jahren immer wieder in seinem Fotostudio ab und schuf so Aufnahmen, die Warhol für eine Modelmappe nutzte.
Netflix zeigt Miniserie "The Andy Warhol Diaries"
Die Bilder von Andy Warhol schlummerten Jahrzehnte in Makos' Archiv. Dass er sie ausgerechnet jetzt in einem Buch veröffentlicht, hat einen Grund: Regisseur Ryan Murphy drehte für den Streaminganbieter Netflix die Miniserie "The Andy Warhol Diaries". In der sechsteiligen Reihe geht es um das Attentat, dem Warhol 1968 zum Opfer fiel, und seinen Umgang damit. "Ich dachte, es wäre ein guter Zeitpunkt, diese Fotos anzuschauen. Jeder kennt Andy Warhol wegen seiner Gemälde oder wegen seiner Karriere als Herausgeber seiner Zeitschrift. Aber ich habe festgestellt, dass niemand weiß, dass Andy ein professionelles Model war", sagt Christopher Makos.