Sein Tod ist ein Mysterium. Warum Antoine de Saint-Exupéry am 31. Juli 1944 starb, ist bis heute ungeklärt. Der Berufspilot mit dem Nebenberuf Autor startete an dem Tag in Algerien zu einem Aufklärungsflug nach Grenoble – und kehrte nicht zurück. Sein Leben und sein Werk ehrt die Suchmaschine Google zum 110. Geburtstag mit einem Doodle.
Saint-Exupéry wurde am 29. Juni 1900 als Sohn eines Vicomte im französischen Lyon geboren. Als Zwölfjähriger sitzt er in Le Mans das erste Mal in einem Flugzeug, der Traum vom Fliegen lässt ihn fortan nicht mehr los. Während seines Wehrdienstes bei der Luftwaffe in den Jahren 1921 bis 1923 lässt er sich zunächst zum Flugzeugmechaniker ausbilden, später zum Piloten.
Zur Schriftstellerei allerdings kommt er erst einige Jahre später. Durch seine Kusine kommt er in Kontakt mit Pariser Literaten. Die Folge: 1926 schreibt er seine erste Novelle. Der Titel: "L'Aviateur" – "Der Flieger".
Der Flieger Saint-Exupéry wechselt 1927 zu einer privaten Luftfrachtgesellschaft, arbeitet dort erst beim Bodenpersonal, dann als Pilot. Er fliegt die Strecken Toulouse-Casablanca, Casablanca-Dakar und ist schließlich Chef eines Zwischenlandeplatzes in der Westsahara. Dort verbringt er die meiste Zeit damit zu warten – und vertreibt sie sich damit, erste Romane zu schreiben. 1929 schickt seine Firma ihn nach Argentinien. Dort verfasst er "Vol de nuit" (Nachtflug). Das Werk wird mit dem "Prix femina" ausgezeichnet – das ist sein Durchbruch als Autor.
In der Folge arbeitete Saint-Exupéry als Journalist, Autor und Werbebotschafter für Frankreich. Doch vor allem bleibt er ein Flieger und Abenteurer: Er strandet mit einer Maschine in der ägyptischen Wüste und wurde von Beduinen gerettet. Er stürzte in der Westsahara ab und wurde schwer verletzt.
Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird Saint-Exupéry eingezogen. Erst arbeitet er als Ausbilder für Piloten, dann fliegt er wieder selbst. 1943 allerdings lebt der Franzose in New York. Dort schreibt er sein bekanntestes Werk: "Der kleine Prinz". Die märchenähnliche Erzählung mit sowohl realen als auch surrealen Elementen thematisiert die Besetzung Frankreichs, aber auch die Sehnsucht Saint-Exupérys nach seiner dort zurückgelassenen Frau – dargestellt als die "Rose" des Prinzen.
Im gleichen Jahr beginnt der Franzose wieder als Luftwaffenpilot zu arbeiten. Doch nach einer Bruchlandung soll er ausgemustert werden: Er sei zu alt. Er legt Widerspruch ein und darf noch eine begrenzte Zahl von Flügen absolvieren.
Am 31. Juli 1944 startet er zu seinem letzten Flug, zu einem Aufklärungsflug nach Grenoble. Er kehrte nicht zurück, seine Maschine blieb verschollen. Über die Ursache wurde viel spekuliert. Wurde er abgeschossen? War sein Flieger defekt? Oder war es gar Selbstmord?