"Ein Corona-Regenbogen" Carlsen-Verlag zieht Kinderbuch über Corona wegen Rassismusvorwürfen zurück

Cover des Kinderbuchs
Der Carlsen-Verlag reagiert auf Rassismus-Vorwürfe bezüglich seines Kinderbuchs
© Carlsen
Der Hamburger Carlsen-Verlag hat vergangenes Jahr ein Kinderbuch über das Coronavirus veröffentlicht. Zuletzt wurden gegen die Publikation Rassismusvorwürfe erhoben. Der Verlag reagiert und stoppt den Verkauf des Buches. 

"Ein Corona-Regenbogen für Anna und Moritz": So heißt das Kinderbuch, um das eine Rassismus-Debatte entbrannt ist. Der Hamburger Carlsen-Verlag hat es Frühjahr 2020 auf den Markt gebracht. Das Bilderbuch ist für drei- bis siebenjährige Kinder konzipiert. Darin wird erklärt, warum das Virus unseren Alltag verändert und wie man damit umgehen kann. In dem Buch steht, "das Virus kommt aus China und hat sich von dort aus auf der ganzen Welt ausgebreitet". Dieser Satz sorgt für heftige Vorwürfe – vor allem aus der chinesischen Gemeinschaft. 

Der Verlag reagierte schnell auf die Vorwürfe und hat die Auslieferung des Buches mit sofortiger Wirkung gestoppt. Noch vorhandene Exemplare werden vernichtet, heißt es in einer Stellungnahme. Die Korrektur der Nachauflage sei bereits veranlasst.

Carlsen-Verlag bittet um Entschuldigung

Carlsen äußerte sich auf seiner Website: "Die Aussage, die im Buch ein Kind zur Herkunft des Virus traf, entsprach dem damaligen Stand der Berichterstattung, wir würden sie heute so nicht mehr formulieren. Sollten durch die Formulierung Gefühle von Leser*innen verletzt worden sein, tut uns das sehr leid, dies lag nicht in unserer Absicht und wir bitten die Betroffenen um Entschuldigung." 

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Strafanzeige soll eingereicht worden sein

Der BR berichtet, dass der chinesische Generalkonsulat in Hamburg wegen der Behauptung Strafanzeige gestellt habe. In einer Mitteilung des Generalkonsulats heißt es, es handle sich bei dem Kinderbuch um ein "Sicherheitsrisiko" und man habe Einspruch beim Verlag eingelegt. Es seien "provokative, diskriminierende und hasserfüllte" Worte, zitiert die Hamburger Morgenpost. 

Auf Twitter sind die Meinungen gespalten. Manche User werfen dem Carlsen-Verlag vor, dem vermeintlich ungerechtfertigten Druck zu schnell nachzugeben. Andere können die Kritik durchaus nachvollziehen und begrüßen die Entscheidung der Verantwortlichen. 

fis