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Das sagt die Presse zu "Fifty Shades of Grey" "Oh mein Gott, der ist ja gut!"

Die Presse hatte die Peitsche schon rausgeholt, um den Hausfrauen-Porno "Fifty Shades of Grey" zu verprügeln. Doch die Kritiken zum Film fallen überraschend positiv aus. Ein paar Hiebe gab's trotzdem.

Was hatte es im Vorfeld Prügel gegeben für die als Hausfrauen-Porno beschimpfte Romanverfilmung: Die Hauptdarsteller Dakota Johnson und Jamie Dornan hätten keine Chemie, der Bestseller sei so schlecht, dass nichts Gutes dabei rauskommen könnte.

Im Rahmen der Berlinale ist "Fifty Shades of Grey" am Mittwoch nun endlich angelaufen. Wer jetzt ganz schnell mitreden will beim "Fifty Shades of Grey"-Fachsimpeln, der kann sich hier unseren stern Kurzcheck durchlesen. Die Presse hat die Peitsche aber weitesgehend wieder eingepackt. "Oh mein Gott - der ist ja gut", ;schreibt der britische

"Telegraph"

zum Beispiel überrascht.

Auch die

"Zeit"

lobt das Werk der Regisseurin Sam Taylor-Johnson: "Ihr Film kommt leichtfüßig daher, den Ballast des literarischen Erfolgs spürt man kaum. (...) Nirgends ist der Film pornografisch, fast höflich hält er Distanz zu den Körpern von Ana und Grey. Aber in jedem Bild schwingen die Risiken romantischen Begehrens mit: bedingungsloses Vertrauen, gegenseitiges Einverständnis, aber auch die aufreibende Unsicherheit, den anderen verlieren zu können."

Besonders angetan hat es den Kritikern aber Dakota Johnson, Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson, in ihrer ersten großen Hauptrolle.

"In der Tat schaut man der 25-jährigen Dakota ganz gerne zu. Sie schafft, dass ihre Figur, diese schablonenhafte Fanfiction-Fantasie, richtig nahbar wirkt. Dass sie im Anschluss einen Actionfilm mit, Achtung: Benedict Cumberbatch, Johnny Depp, Sienna Miller, Kevin Bacon und Peter Sarsgaard abgedreht hat ("Black Mass"), überrascht nicht die Bohne. Die wird was.", prophezeit der "Spiegel".

Und der britische

"Guardian"

schreibt, sie sei die eigentliche Entdeckung des Films. "Johnsons Ana schafft es, aus einer der dümmsten romantischen Geschichten der neueren Popkultur Glaubwürdigkeit rauszukitzeln - und erinnert dabei nur im besten Sinne an Melanie Griffith."

Hiebe gab es allerdings für die fehlende Erotik. Während es im Buch mit unzähligen SM-Szenen härter zur Sache geht, bleibt der Film ziemlich zahm. Der

"Spiegel"

bemängelt das fehlende Knistern: "Da ist jede Kondompackung lauter. Alles, wirklich alles, ist mit Kuschelrock VI zugegossen (Frank Sinatra, Annie Lennox, Sia, Beyoncé, Richard Clayderm - ach nee, verhört). Wenn eine Szene prickeln soll, setzen die Violinen ein; es folgt ein Schwenk auf ein Ölbild von stürmischer See, sie beißt sich kokett auf die Lippe. Der kleine Eros möchte bitte in der Bettenabteilung abgeholt werden!"

Und

"Bild"

schimpft: "Jeder Arztroman an der Tanke hat mehr Erotik-Potential. Ach, und übrigens: In 30 Minuten 'Game of Thrones' wird mehr Liebe gemacht, Verzeihung: hart gefickt, als in Fifty Shades of Mausgrau."

Auch unsere stern-Kritikerin befand: "Jedes Rihanna-Video ist versauter."

sst

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