"The Cabin in the Woods"

Regie: Drew Goddard
Darsteller: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison
Auch gelangweilt von dem ganzen "Torture Porn" à la "Hostel", dem 37. missglückten Exorzismus und dem 45. Nachfolger von "Blair Witch Project"? Ihnen kann geholfen werden! Noch nie war Kinohorror so schlau, so anspruchsvoll und so liebevoll wie in "The Cabin in the Woods". Das liegt an den Machern: Großmeister Joss Whedon ("Buffy", "The Avengers") und Drew Goddard ("Buffy", "Cloverfield") spielen formvollendet elegant mit allem, was das Genre hergibt, ohne in der blanken Angst das Lachen zu vergessen. Und das von der ersten Minute an, wenn eine Gruppe gutgelaunter US-Studenten in eine Waldhütte fährt, die sich als Sadisten-Versuchslabor entpuppt. Allerdings sind die "Opfer" weniger hilflos als erwartet, wenn fantasievoll verschiedene Monster blutspritzend über sie herfallen. Und am Ende geht es um nicht weniger als die ganze Welt. Jetzt kann das Horror-Genre noch mal von vorn anfangen.
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"Heiter bis wolkig"

Regie: Marco Petry
Darsteller: Max Riemelt, Anna Fischer, Jessica Schwarz
Der Titel ist keine besonders glückliche Wahl, doch ist diese deutsche Tragikomödie ein Volltreffer. Die Geschichte ist einfach: Zwei Jungs (Max Riemelt, Elyas M'Barek) reißen Nacht für Nacht Mädchen auf, indem sie erzählen, dass einer von ihnen todkrank sei. Das funktioniert bestens, bis sich Tim (Riemelt) in ein Mädchen (Anna Fischer) verliebt, dessen Schwester ganz real von Krebs zerfressen wird und nur noch drei Monate zu leben hat. Gespielt wird Edda von einer wirklich guten Jessica Schwarz, die alle Lacher auf ihrer Seite hat. Edda findet schließlich heraus, dass Tim ein Fake ist. Doch anstatt ihn zu verraten, erpresst sie ihn. So wird er zu ihrem Helfer für verrückte Abenteuer, die sie vor ihrem Tod noch erleben will. Das ist bitterböse, schreiend komisch und tieftraurig, ohne jemals in die Kitschfalle zu gehen.
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"Herr Wichmann aus der dritten Reihe"

Regie: Andreas Dresen
"Wolke 9"-Regisseur Andreas Dresen hat Henryk Wichmann neun Jahre nach dem ersten Film über den Provinz-CDU-Politiker ein weiteres Mal begleitet. Der mittlerweile 34-Jährige ist inzwischen ins Landesparlament von Brandenburg eingezogen - in die dritte Reihe eben -, aber, so Wichmann, er könne nun auch "gestalten". Sehr genau, ohne Zynismus, mit angemessener Distanz beobachtet Dresen den Profipolitiker bei seinem anstrengenden Tagwerk, in tristen, komischen, nervigen Situationen - vom Streit über abgebaute Bootsstege bis zu kaltschnäuzigen Rentnerinnen, die über Hartz-4-Empfänger pöbeln. Der Anti-Wulff.
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"Die kleine Rabe Socke"

Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse
Darsteller: Katharina Thalbach, Constantin von Jascheroff, Jan Delay
Vom Bilderbuchstar zum Leinwandhelden: Der freche Rabe Socke aus "Alles meins!", dessen Geschichten sich seit 1996 rund fünf Millionen Mal verkauft haben, soll nun auch im Kino die Kassen kingeln lassen. Herausgekommen ist ein netter Kinderfilm über possierliche Tierchen im Wald, die lernen müssen, dass man zusammenhalten muss, um in dieser Welt zu bestehen. Und, ach ja, den bestrumpften Raben spricht Jan Delay.
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"Steve Jobs: The Lost Interview"

Regie: Paul Sen
1995 führte der Tech-Journalist Robert X. Cringely ein Interview mit Apple-Gründer Steve Jobs für die TV-Dokumentation "The Triumph of the Nerds". Jobs war zehn Jahre zuvor bei Apple ausgeschieden und schlug sich mit dem Software-Unternehmen Next durch. Fast 70 Minuten lang beantwortet der größte Erfinder unserer Zeit Cringelys Fragen, verrät, was ihn motiviert, was die Zukunft bringen wird und warum er ein Problem mit Microsoft hat. Das ist verdammt spannend, auch wenn sich die Kameraeinstellung nicht ändert. Rund ein Jahr später saß Jobs wieder in Apples Chefsessel.
Lesen Sie hier die ausführliche Kritik zu "Steve Jobs - Das verlorene Interview"
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"Was bleibt"

Regie: Hans-Christian Schmid
Darsteller: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Sebastian Zimmler
Eine weitere detailverliebte Obduktion vermeintlicher deutscher Familienidylle. Lars Eidinger ("Hell") spielt den Sohn einer intakten wohlsituierten Familie. Beim Wochenendbesuch verkündet die seit Jahren schwer depressive Mutter (Corinna Harfouch), dass sie ihre Medikamente abgesetzt habe und auch nicht wieder nehmen werde. Ein Sturm bricht los. Neuordnung möglich.
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