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"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" im Rennen um den Goldenen Bären
Berlinale vom Feinsten gabs am Samstagabend mit internationalen Stars wie Juliette Bionche, die die Hauptrolle in dem französischen Wettbewerbsfilm "Both Sides of the Blade" hat - oder der britischen Schauspielerin Emma Thomson, die mit ihrer Rolle in dem Film "Good Luck to You, Leo Grande" auftrat. Also, namhafte Stars auf dem roten Teppich sowie ein deutscher Wettbewerbsbeitrag auf der Leinwand. Denn mit "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" sah das Publikum den ersten deutschen Film, der bei der diesjährigen Berlinale mit ins Rennen geht. Der Regisseur und mehrfache Berlinale-Teilnehmer Andreas Dresen zeigte sich überglücklich: "Es gibt nichts Schöneres. Es gibt nichts Schöneres. Wir haben diese Riesen-Leinwand, wir haben den Sonnabend Abend und ich bin furchtbar aufgeregt. Aber das ist die Geburtsstunde, das gehört einfach dazu." Der Film erzählt vom Kampf einer Mutter um die Freilassung ihres Sohnes Murat Kurnaz aus dem US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo vor etwa 20 Jahren. "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" ist einer vor insgesamt 18 Filmen im diesjährigen Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären. Das Festival ist zwar mit Präsenz von Filmschaffenden, Presse und Publikum, allerdings gelten wegen der Corona-Pandemie Jahr besondere Vorsichts- und Hygiene-Maßnahmen. Die Preise werden daher auch bereits nach sechs Tagen vergeben, mit einer Gala am Mittwoch. Für das Publikum geht die 72. Berlinale allerdings noch bis zum 20. Februar. und Avec amour et acharnement ist Claire Denis' dritte Zusammenarbeit mit der preisgekrönten Autorin Christine Angot. Gemeinsam verfassten sie bereits das Drehbuch zu Un beau soleil intérieur, ebenfalls mit Juliette Binoche in der Hauptrolle. Deren mutiges und engagiertes Spiel beweist erneut das große Können dieser Darstellerin, mit ihrem Körper den Widerstreit gegensätzlicher Emotionen genau abzubilden. Eric Gautiers präzise Kamera zeigt uns kontrastierende Bilder: etwa die entspannt ineinander verflochtenen Hände, aber auch den Körper in einer einzigen Vorwärtsbewegung unter tiefen Klagelauten. Gefangen in ihrer brennenden Leidenschaft, sind Denis' Protagonist*innen scheinbar blind und taub gegenüber der Gesellschaft und ihrem unerbittlichen Anspruch, alles in Schwarz und Weiß zu unterteilen. Stars auf dem Roten Teppich in Berlin und der deutsche Beitrag im Wettbewerb auf der Leinwand. O-TON REGISSEUR ANDREAS DRESEN ÜBER DIE PREMIERE SEINES FILMS IM BERLINALE-WETTBEWERB ("Es gibt nichts Schöneres. Es gibt nichts Schöneres. Wir haben diese Riesen-Leinwand, wir haben den Sonnabend Abend und ich bin furchtbar aufgeregt. Aber das ist die Geburtsstunde, das gehört einfach dazu.") Mit "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" ist am Samstagabend der erste deutsche Wettbewerbsbeitrag ins Rennen um die diesjährigen Berlinale-Bären gegangen. Der Film von Regisseur Andreas Dresen erzählt vom Kampf einer Mutter um die Freilassung ihres Sohnes Murat Kurnaz aus dem US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo. Der in Bremen geborene Türke war wenige Tage nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nach Pakistan gereist. Örtliche Sicherheitskräfte nahmen ihn fest und übergaben ihn gegen ein Kopfgeld an die US-Streitkräfte. Schließlich landete er in Guantanamo auf Kuba, wo er fast fünf Jahre ohne Anklage gefangengehalten wurde. Mit Mut und Entschlossenheit setzt Rabiye alle Hebel in Bewegung, um ihren Murat frei zu bekommen. Bernhard Docke, ein engagierter deutscher Anwalt hilft ihr dabei. Mit Appellen an deutsche, US-amerikanische und türkische Behörden allein kommt die dreifache Mutter in ihrem zermürbenden Kampf aber nicht weiter. Docke rät ihr, vor dem Obersten Gerichtshof der USA gegen US-Präsident George W. Bush zu klagen. Dass Dresen diese Geschichte über Unrecht, Terrorverdacht und Folter trotz allem mit einem komödiantischen Aspekt erzählen kann, liegt an Rabiye Kurnaz selbst. "Als ich Rabiye kennengelernt hatte, fiel mir zuerst ihr wunderbares herzliches Lachen auf", sagte Dresen bei der Premiere in Berlin Reuters TV. "Das ist wirklich eine tolle Person mit so einer Vitalität und so einem Lebensmut. Die hat einen zauberhaften Humor und damit war klar, dass der Film auch nicht ohne Humor gehen kann. Und das hilft natürlich auch, die Schwere des Themas ein bisschen zu ertragen als Zuschauer." "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" ist einer vor insgesamt 18 Filmen im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären. Wegen der Corona-Pandemie gelten bei dem Festival in diesem Jahr allerdings besondere Vorsichtsmaßnahmen. Um Filmteams und Pressevertreter nicht so lange auf dem Festival zu halten, werden die Preise bereits nach sechs Tagen Festival vergeben, mit einer Gala am kommenden Mittwoch. Für das Publikum ist die 72. Berlinale aber noch bis zum 20. Februar.