Berlinale Es ist erst acht Jahre alt: Schauspielpreis geht an ein Kind

Sofia Otero erhält den Silbernen Bären
Sofia Otero erhält den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle bei der Preisverleihung der Berlinale.
© Monika Skolimowska / DPA
Der Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" erzählt von einer ungewöhnlichen Tagesklinik in Paris. Bei der Berlinale holt auch Christian Petzolds neuer Film "Roter Himmel" eine Auszeichnung. Der Schauspielpreis geht in diesem Jahr an ein Kind.

Der Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" des französischen Regisseurs Nicolas Philibert hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Der Film erzählt von einem Zentrum für Menschen mit psychischen Problemen in Paris. Auch der neue Film des deutschen Regisseurs Christian Petzold wurde ausgezeichnet – "Roter Himmel" erhielt den Großen Preis der Jury. Die Filmfestspiele gaben die Entscheidungen am Samstagabend in Berlin bekannt.

Die spanische Nachwuchsschauspielerin Sofía Otero ist bei der Berlinale als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet worden. Die Achtjährige erhielt den Silbernen Bären am Samstag bei der Berlinale-Gala in Berlin für ihre Rolle in dem spanischen Film "20.000 especies de abejas". Das junge Mädchen, das zum ersten Mal vor der Kamera stand, spielt darin einen Jungen, der auf der Suche nach seiner Identität ist und von seiner Familie als Mädchen behandelt werden will.

Otero war bei einem Casting von Regisseurin Estibaliz Urresola für die Rolle ausgewählt worden. "Selten sieht man so viele Emotionen und gleichzeitig erschütternde Einfachheit", begründete die Jury ihre Entscheidung. Otero bedankte sich unter Tränen bei der Jury sowie ihrer Familie und den Mitwirkenden des Films. "Vielen Dank für diesen wundervollen Preis", sagte sie. Die Nachwuchsschauspielerin ist nach Angaben der Filmfestspiele die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Berlinale.

Sofia Otero erhält den Silbernen Bären
Sofia Otero erhält den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle bei der Preisverleihung der Berlinale.
© Monika Skolimowska / DPA

Berlinale: Silbernen Bär geht an Thea Ehre

Die Österreicherin Thea Ehre erhielt den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi "Bis ans Ende der Nacht" eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll. Der deutschen Filmemacherin Angela Schanelec wurde für ihre Ödipus-Adaption "Music" der Drehbuchpreis zugesprochen. Der Franzose Philippe Garrel bekam den Silbernen Bären für die beste Regie, in seinem Film "Le grand chariot" porträtiert er eine Puppenspielerfamilie.

Hollywoodstar Kristen Stewart leitet Jury

Der Preis der Jury ging an das Psychodrama "Mal Viver" des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt. Die Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung im Drama "Disco Boy". Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der nach Frankreich flieht und der Fremdenlegion beitritt.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals. Die US-amerikanische Schauspielerin Kristen Stewart ("Spencer", "Twilight") leitete in diesem Jahr die Internationale Jury. Gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern entschied sie über die Vergabe der Auszeichnungen. Im vergangenen Jahr hatte das Drama "Alcarràs – Die letzte Ernte" den Goldenen Bären gewonnen. Die diesjährige Berlinale geht am Sonntag zu Ende.

DPA
mth

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