Südafrika-Film "Layla Fourie" auf der Berlinale Die Geister der Vergangenheit

Freundlicher Applaus für Pia Marais' Südafrika-Drama. Mit "Layla Fourie" legt die Regisseurin ihren Finger in die Wunden eines Landes, das noch immer von der Apartheid gezeichnet ist.

Die Regisseurin Pia Marais hat mit ihrem Südafrika-Drama "Layla Fourie" bei der Berlinale punkten können. Bei der Premiere am Montagabend gab es freundlichen Applaus. Neben der Engländerin Rayna Campbell spielt der Deutsche August Diehl eine der Hauptrollen in dem Wettbewerbsfilm. Zur Wahl der Rolle sagte der ausdrucksstarke Charakterdarsteller: "Neben der Qualität des Drehbuchs, das mich gleich sehr gepackt hat, war es eine tolle Chance, Menschen kennenzulernen, denen ich sonst nie begegnet wäre." Vordergründig politische Filme würden Diehl dagegen nicht interessieren. "Ich finde es spannend, wenn sich, wie hier, über eine Geschichte von zwei Menschen ein Gesellschaftsbild entwickelt."

"Layla Fourie" beschäftigt sich mit der Zerrissenheit Südafrikas nach der Apartheid und dem Gefühl der Unsicherheit in der Gesellschaft am Kap. Marais wurde in Südafrika geboren und lebt seit den 90er Jahren in Berlin. In ihrem Film überfährt eine alleinerziehende Mutter aus Johannesburg einen Mann und verstrickt sich anschließend in ein Netz aus Lügen, um ihren Job nicht zu verlieren. Marais sieht "Layla Fourie" als "Spiegel einer Gesellschaft der Paranoia". Die Apartheid sei vorbei, aber ihre Folgen spürbar, sagte Marais vor der Premiere. "In Südafrika besteht die Neigung, Probleme gern unter den Teppich zu kehren. In diesem Zusammenhang interessiert es mich, darüber nachzudenken, welche Umstände Menschen dazu bringen, gut zu handeln oder böse."

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jwi/DPA

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