Der neue Film von Cameron Diaz hat ein bestechendes Timing: "Sex Tape" wirkt wie der Film zum Nacktfotoskandal um Jennifer Lawrence, schließlich erzählt die Komödie von empfindlichen Daten, die plötzlich öffentlich werden. Allerdings anders als Lawrence und Co. ziehen Diaz und ihr Filmgatte Jason Segel aus, um den entfleuchten Heimporno wieder einzufangen.
"Wir sind angreifbar"
Fragt man Diaz nach dieser Nähe von Fiktion und Wirklichkeit, wird die beeindruckende Blondine sehr ernst und sehr wütend: "Da sind Frauen Opfer einer Straftat geworden", sagte sie in Gespräch mit dem stern. "Es handelt es sich um ein echtes Verbrechen. Bei uns im Film geht es um ein Paar, das das Video durch Unwissenheit in die Cloud hochgeladen hat."
Das Problem mit der Cloud (Filmzitat: "Niemand versteht die Cloud") will sie aber nicht unterschätzt wissen: Sie zeige uns, wie "angreifbar" wir sind, so Diaz. "Aber es sind nicht nur die Bilder, die dort gespeichert werden. Da sind teilweise noch ganz andere Sachen wie zum Beispiel Finanzen. Hacker können einfach alles aus der Cloud ziehen. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Dass private Daten aufgedeckt werden, kann jedem passieren."
"Ratten im Versuchslabor"
Diaz redet sich richtig in Rage: Wir befänden uns "in einem großen Experiment", sagt die 42-Jährige, der einst mit "Alle sind verrückt nach Mary" der große Durchbruch gelang. "Wir sind wie Ratten in einem Versuchslabor." Und hinnehmen will sie das nicht: "Im Gegensatz zu den Ratten haben wir aber eine Wahl. Wir können uns aussuchen, ob wir mitmachen wollen oder nicht. Es gibt keinen Grund, warum ich all meine Daten in die Cloud laden muss. Auch noch alles an einen Platz. Wir machen es, weil es bequem und nützlich ist." Die neue Technik habe neue Probleme geschaffen, und "das ist ein bisschen wie der Wilde Westen: Alles muss sich erstmal regeln".
Und, benutzt sie selbst die Cloud? "Ich habe absolut keine Ahnung von der ganzen Technik. Ich persönlich halte mich davon fern."