Vor dem Kinostart von "Avatar: The Way of Water" Ende 2022 plagte James Cameron die Unsicherheit. "Können wir einen Profit erzielen, obwohl sich der Markt so verändert hat?", fragte sich der Regisseur im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Oder sind wir der letzte Dinosaurier, der übrig blieb, nachdem der Komet eingeschlagen ist?" Die Zweifel dürften ihm inzwischen vergangen sein.
Denn trotz Corona-Pandemie, Streamingdiensten und steigenden Preisen strömten die Massen in seinen neuen Kinofilm. Die "Avatar"-Fortsetzung schaffte es in der Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten gar weltweit auf Platz drei – gemessen am Einspielergebnis. Spitzenreiter bleibt "Avatar", Teil eins, aus dem Jahr 2009. Auf Platz vier steht "Titanic". Der Film mit Leonardo di Caprio und Kate Winslet hatte viele Jahre die Spitzenposition inne – und wurde ebenfalls von James Cameron gedreht. Damit belegt der Regisseur drei der vier vorderen Plätze in der Rangliste.
Inflation treibt Preise für Kino-Tickets in die Höhe
Der erste "Avatar"-Film generierte an den Kinokassen laut der Website "Box Office Mojo", welche die Einspielergebnisse von Kinofilmen dokumentiert, Einnahmen in Höhe von insgesamt fast drei Milliarden Dollar. Der zweitplatzierte Streifen "Avengers: Endgame" brachte weltweit 2,8 Milliarden ein. Überhaupt waren die Superhelden von Marvel ein finanzieller Erfolg – gleich drei Filme der Reihe schafften es in die Top Ten der Rangliste.
Allerdings ist die Wertung auch etwas verzerrt: Da über die Jahre und Jahrzehnte durch die Inflation die Kinotickets auch immer teurer wurden, spielen neue Filme auch tendenziell mehr Geld ein. Nicht zuletzt daran liegt es, dass bis auf sehr wenige Ausnahmen wie "Titanic" alle Filmen in den Top 100 aus dem 21. Jahrhundert stammen. Inflationsbereinigt hätte ein Film wie E.T., der 1993 real 793 Millionen US-Dollar einbrachte, mehr als zwei Milliarden Dollar eingespielt – und wäre damit der siebterfolgreichste Film aller Zeiten gewesen.

Durch die große Beliebtheit der Streamingdienste gelten Kinofilme mitunter fast schon als Auslaufmodelle. Dass das nicht zwingend so sein muss, zeigt das Beispiel von "Avatar: The Way of Water": In Deutschland hat der Film laut Walt Disney Company mehr Umsatz eingespielt als jeder Film zuvor. Damit löste er in diesem Jahr "Titanic" ab.
Quelle: "Box Office Mojo"