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Kinocharts Schmidt und Jenko tun's wieder

Natürlich ist "22 Jump Street" auf eins. Aber die eigentliche Überraschung ist doch Dominik Grafs wunderbare Schiller-Ménage-à-trois "Die geliebten Schwestern".
Von Sophie Albers Ben Chamo und Nicky Wong

Platz 1 (-) "22 Jump Street"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Channing Tatum ("Magic Mike"), Jonah Hill ("Superbad") und Ice Cube ("Friday")

Die Geschichte in einem Satz:

Die Nachwuchs-Polizisten Schmidt und Jenko müssen für ihren nächsten Fall zurück aufs College, doch schon bald erliegen sie den Versuchungen des Studentenlebens, was schließlich sogar ihre Freundschaft gefährdet.

Geschwister im Kinoversum:

"21 Jump Street"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Weil Sie genau das kriegen, was Sie erwarten: Action, Pennälerhumor und Hollywood-Bombast. Und die Kirsche oben drauf ist die Selbstironie, mit der sich Regisseure und Hauptdarsteller die ganze Zeit selbst zerlegen.

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Platz 2 (1) "Drachenzähmen leicht gemacht 2"

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Wen Sie kennen könnten: die Stimme von Martina Hill ("Switch Reloaded")

Die Geschichte in einem Satz:

Wikinger Hicks ist mit seinem katzenartigen Drachen Ohnezahn auf Erkundungstour und entkommt nur knapp Drachenjägern, die auf Krieg aus sind, was auch dazu führt, dass Hicks ein Familiengeheimnis aufdeckt.

Geschwister im Kinoversum:

"Drachenzähmen leicht gemacht"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Weil er zwar eine Fortsetzung ist, aber eine gelungene. Weil er die Geschichte des ersten Teils erforscht, tiefer geht und ernsthafter wird, ohne dabei seine perfekt animierte, kinderbegeisternde Fröhlichkeit zu verlieren. Und weil man immer etwas über Freunschaft, Loyalität und Familie lernen kann.

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Platz 3 (2) "Transformers: Ära des Untergangs"

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Wen Sie kennen könnten: Regisseur Michael "Patriot" Bay (alle bisherigen "Transformers"-Filme) sowie die Darsteller Mark Wahlberg ("The Departed") und Stanley Tucci ("Der Teufel trägt Prada")

Die Geschichte in einem Satz:

Vier Jahre nach den Ereignissen von Teil drei wollen die Menschen alle Roboter auf Erden vernichten - auch die friedlichen Autobots, doch der erfolglose Erfinder Cade rettet zuerst Optimus Prime, um es dann - vor wehenden US-Flaggen - mit einer Universumsverschwörung aufzunehmen, und natürlich hat er eine blonde, Hotpants-tragende Tochter.

Geschwister im Kinoversum:

"Transformers 3"

Warum Sie den Film sehen können, wenn Sie unbedingt wollen:

Nachdem mich ein Kollege angefarzt hat, dass man M&Ms auch nicht esse, um satt zu werden, lade ich alle Kinogänger, denen gute Effekte völlig ausreichen, herzlich zum ohrenbetäubend opulenten Dauerkampf der Mega-Roboter ein. Es gibt sogar stählerne Dinos. Dem Rest bleibt nichts anderes übrig, als auf Stanley Tucci zu warten, der gegen Ende des geschichtslosen Theaters aufdreht und geradezu anrührend verzweifelt versucht, gegen den BlockblockBLOCKbuster anzulachen. Ist allerdings ein schwacher Trost.

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Platz 4 (3) "Monsieur Claude und seine Töchter"

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Wen Sie kennen könnten: den französischen Humor

Die Geschichte in einem Satz:

Claude und Marie Verneuil, reich, katholisch und bourgeois, haben vier Töchter und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass sie junge, attraktive Männer heiraten, doch eine nach der anderen bringt "eine Enttäuschung" nach Hause.

Geschwister im Kinoversum:

"Große Jungs"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Weil es eine wunderbar selbstkritische Komödie über Rassismus ist, und es gerade in diesen Tagen gut tut, darüber lachen zu können, denn natürlich wird zumindest im Film alles gut.

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Platz 5 (-) "The Purge - Anarchy"

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Wen Sie kennen könnten: Regisseur James DeMonaco

Die Geschichte in einem Satz:

Einmal im Jahr verfällt die amerikanische Gesellschaft der nahen Zukunft in komplette Anarchie. Jede Straftat - von Diebstahl bis Massenmord - ist für eine Nacht erlaubt, was die Handwerker für Sicherheitssysteme zu reichen Menschen macht, doch hat nicht jeder das Geld, um sich zu schützen.

Geschwister im Kinoversum:

"The Purge - Die Säuberung"

Warum Sie den Film besser nicht sehen sollten:

Weil Sie ein Horror-Trash-Weichei sind wie ich. Und weil der hohe Anspruch der Gesellschaftskritik hier leider immer wieder im Blutgematsche versinkt.

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Das Neueste zum Thema Kino und Film finden Sie auf unserem Twitter-Kanal @stern_kino.

Platz 6 (5) "Wir sind die Neuen"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Heiner Lauterbach ("Rossini, oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief") und Karoline Schuch ("Hannas Reise")

Die Geschichte in einem Satz:

Die Mitsechziger Anne, Eddie und Johannes lassen ihre alte WG wieder aufleben, doch das stört drei Studenten, die nebenan wohnen, denn während die Alten feiern, müssen die Jungen büffeln.

Geschwister im Kinoversum:

Wer sich am Kampf Alt gegen Jung laben möchte, ist mit "R.E.D." besser aufgehoben

Warum Sie den Film sehen könnten:

Die Idee ist nett, und die Schauspieler sind nett, aber leider verliert das durchaus gutgelaunte Spiel immer wieder an all die abgerödelten Klischees, an Längen und an das Gefühl, dass der Film eigentlich auch im Fernsehen hätte laufen können.

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Platz 7 (4) "Tammy - Voll abgefahren"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Melissa McCarthy ("Brautalarm"), Susan Sarandon ("Thelma & Louise"), Kathy Bates ("Misery"), Dan Aykroyd ("Ghostbusters"), Toni Collette ("Little Miss Sunshine")

Die Geschichte in einem Satz:

Tammy wird betrogen, fährt ihr Auto zu Schrott, verliert ihren Job und sucht Trost bei ihrer alkoholkranken Großmutter, und die will unbedingt zu den Niagarafällen.

Geschwister im Kinoversum:

"Voll abgezockt" und "Taffe Mädels"

Warum Sie den Film nicht sehen sollten:

Im vergangenen Jahr gab es eine großartige, witzige Polizei-Komödie mit Melissa McCarthy und Sandra Bullocks namens "Taffe Mädels", in der McCarthy als extrem prolliger Supercop brillierte. "Tammy" hat es nur mit dem "prollig" versucht und scheitert gewaltig. Da hilft nicht mal Susan Sarandon.

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Platz 8 (6) "Rico, Oskar und die Tieferschatten"

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Wen Sie kennen könnten: die Darstellerinnen Anke Engelke ("Der Wixxer") und Karoline Herfurth ("Der Vorleser") und den Autor Andreas Steinhöfel ("Dirk und ich")

Die Geschichte in einem Satz:

Der tiefbegabte Rico und der hochbegabte Oskar werden Freunde, dann verschwindet Oskar, und Rico muss herausfinden, wer der berüchtigte Mister 2000 ist.

Geschwister im Kinoversum:

"The Son of Rambow"

Warum Sie den Film sehen müssen:

Weil es ein Kinderfilm ist, der so schlau und liebevoll zugleich ist, dass er auch Erwachsene glücklich macht. Weil Autor Andreas Steinhöfel die aktuelle Erziehungshysterie einfach nur genial aufs Korn nimmt. Und weil Karoline Herfurth mal so richtig ihre Berliner Schnauze rauslassen darf.

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Platz 9 (7) "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Shailene Woodley ("The Descendants"), Laura Dern ("Jurassic Park") und Willem Dafoe ("Spider-Man")

Die Geschichte in einem Satz:

Die 16-jährige Hazel leidet an Schilddrüsenkrebs ohne Aussicht auf Heilung, muss deshalb zu einer Selbsthilfegruppe, wo sie gar nicht hin will, wo sie aber einen ebenfalls schwerkranken Jungen kennenlernt, mit dem sie sich ihren größten Wunsch erfüllen möchte.

Geschwister im Kinoversum:

"Love Story"; "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt"

Warum Sie den Film unbedingt sehen müssen:

Weil er ganz großes Kino ist, das in der perfekten Balance zwischen Sentimentalität und Härte vom Sterben im jungen Alter erzählt. Weil er Sie alle Existenz-, Verlust- und Trennungsängste in großem Schwung rausheulen lässt und Sie trotzdem immer wieder mit Lachern tröstet. Und glauben Sie mir, Sie werden in Ihrer Pfütze nicht allein sitzen!

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Platz 10 (-) "Die Geliebten Schwestern"

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Wen Sie kennen könnten: Regisseur Dominik Graf ("Im Angesicht des Verbrechens") und Darstellerin Hannah Herzsprung ("Vier Minuten")

Die Geschichte in einem Satz:

Die Schwestern Caroline und Charlotte lieben einander mehr als alles in der Welt, deshalb teilen sie sich sogar die Zuneigung eines genialen Dichters: Friedrich Schiller.

Geschwister im Kinoversum:

"Die Buddenbrooks"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Weil er überraschend ist! Oder hätten Sie von Regisseur Dominik Graf ("Im Angesicht des Verbrechens") ein frisches, intensives und geradezu sonniges Historiendrama erwartet?

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