Komödie "What a man" Matthias Schweighöfers Regiedebüt

Ein Weichling will endlich zum Mann werden. Das ist gar nicht so leicht, wie sich in der Liebeskomödie "What a man" zeigt. In seinem Regiedebüt spielt Matthias Schweighöfer neben Sibel Kekilli und Elyas M'Barek auch selbst die Hauptrolle.
stern Logo
stern Logo
"What A Man"

Die Spannung steigt: Vor der Premiere seines Regiedebüts "What a man" rutschte Matthias Schweighöfer vor kurzem, wie er öffentlich eingestand, vor Aufregung fast das Herz in die Hose - und möglicherweise bald auch die Jeans von den Hüften: "Wenn wir das schaffen, am ersten Wochenende 500.000 Zuschauer zu kriegen oder 400.000, dann renne icke mit'm Schlüpper durchs Brandenburger Tor", sagte er in einem im Online-Netzwerk Facebook veröffentlichten Video. Ob es ihm wohl gelingen wird, auch mit dieser Ankündigung seine Fans massenweise in die Kinos zu locken?

Fest steht, die Erwartungen an die Komödie "What a man" sind hoch. Schließlich gehören die Darsteller des Films zu den bekanntesten deutschen Schauspielern. Matthias Schweighöfer ("Keinohrhasen") übernahm neben der Regie auch die Hauptrolle des nie ganz erwachsen gewordenen Anfangdreißigers Alex. Dessen Freunde verkörpern Sibel Kekilli ("Gegen die Wand") und Elyas M'Barek ("Türkisch für Anfänger"). Ihre Figuren scheinen den jungen, deutschen Filmstars auf den Leib geschrieben zu sein: Kekilli spielt die niedliche Naturschutzaktivistin Nele mit übergroßem Panda-Kostüm und chaotischer Wohnung, Elyas M'Barek gibt den liebenswerten Macho Okke.

Die Komödie um den betrogenen Grundschullehrer Alex und seine beste Freundin Nele kommt auf der einen Seite überaus warmherzig daher. Denn die beiden merken bald jeder für sich, dass ihre Zuneigung vielleicht mehr bedeutet als eine reine Freundschaft - wollen es einander aber auf keinen Fall eingestehen.

Gegenpol zu dieser Romanze ist die Trennungsgeschichte des liebenswürdigen Weichlings Alex. Denn seine hysterische Ex-Freundin Carolin (Mavie Hörbinger) kann sich offenbar nur für testosterongeladene Prolls wirklich erwärmen und landet in Folge ihrer sportlichen Sexorgien mit dem Nachbarn Jens (Thomas Kretschmann) gar in der Notaufnahme.

Der Humor der Nebenfiguren wird vermutlich nicht alle Zuschauer in gleichem Maße packen. Denn der Wahnwitz des Films nährt sich konsequent aus einer starken Übertreibung dieser stereotypischen Charaktere: Carolin zum Beispiel geriert sich als richtige "Furie" und setzt ihrem laschen Mann mit einem potenten "Hengst" Hörner auf.

Diese Burleske nutzt der Film auch, um die Komik mit erotischen Kalauern aufzubauschen. Carolin lässt sich beispielsweise regelmäßig in anrüchigen Posen als Model für ein Handwerksunternehmen mit dem Namen "Baumeister" auf Werbeplakaten ablichten, die mit brachialen Sprüchen punkten wollen. Zum Beispiel: "Hämmern, bohren, nageln - nur bei Baumeister". Diese Satire der übersexualisierten Werbe-Industrie zieht sich in einer Serie von wiederkehrenden Witzen durch den ganzen Film.

Matthias Schweighöfers Karriere als Komiker hat durch Til Schweigers Kassenschlager "Keinohrhasen" Schwung bekommen. Ob es ihm mit "What a man" nun auch als Regisseur gelingen wird, an diesen Erfolg anzuknüpfen, bleibt abzuwarten. Wenn man bedenkt, welche Menschenmassen durch soziale Netzwerke immer wieder überraschend mobilisiert werden, könnte zumindest Schweighöfers Unterhosen-Ankündigung einen wahren Ansturm auf die Kinokassen auslösen.

DPA
Franziska Bossy, DPA

PRODUKTE & TIPPS