Golden Globes "Emilia Pérez" und "Der Brutalist" räumen bei Preisverleihung ab

Golden Globes
Adriana Paz (v.l.n.r.), Selena Gomez, Zoe Saldana, Gewinnerin des Preises für die beste Leistung einer Schauspielerin in einer Nebenrolle in einem Film für "Emilia Perez", und Karla Sofia Gascon posieren während der 82. Golden Globes
© Chris Pizzello / Invision / AP / DPA
Mehr als drei Stunden dauert die Vergabe der Golden Globes, viele Stars feiern mit. Großer Gewinner des Abends war ein Film, der fast vollständig auf Spanisch gedreht wurde.

Der Musical-Thriller "Emilia Pérez" hat bei der 82. Verleihung der Golden Globes mit Auszeichnungen in vier Sparten die meisten Preise gewonnen, unter anderem in der Kategorie beste Komödie oder bestes Musical. Der zweite große Gewinner der Preisvergabe am Sonntagabend im kalifornischen Beverly Hills war "Der Brutalist" mit dem Oscar-Preisträger Adrien Brody ("Der Pianist") in der Hauptrolle: Das mehr als dreistündige Werk wurde in drei Sparten geehrt, es erhielt etwa den Preis in der Kategorie Bestes Drama.

Die Golden Globes gelten als wichtiger Fingerzeig dafür, wer bei der Verleihung der Oscars am 2. März 2025 zum Zuge kommen könnte.

"Der Brutalist" heimst bei Golden Globes Preis für beste Regie ein

"Emilia Pérez" war mit Nominierungen in zehn Kategorien ins Rennen gegangen. Der fast vollständig auf Spanisch gedrehte Musical-Thriller erzählt die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Beim Festival in Cannes erhielt der Streifen bereits den Preis der Jury.

Bei den Golden Globes gewann der Thriller des französischen Regisseurs Jacques Audiard auch die Auszeichnung für den besten nicht-englischsprachigen Film sowie für den besten Filmsong. Die US-Schauspielerin Zoë Saldaña wurde für ihre Rolle in dem Film als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

"Ihr könnt uns vielleicht ins Gefängnis stecken, ihr könnt uns verprügeln, aber ihr könnt uns niemals unsere Seele, unseren Widerstand, unsere Identität nehmen", sagte die Hauptdarstellerin, die spanische Trans-Schauspielerin Karla Sofía Gascón. "Erhebt eure Stimme [...] und sagt: 'Ich habe gewonnen. Ich bin die, die ich bin, nicht die, die ihr wollt.'"

Auch für den Film "Der Brutalist" wurde es eine preisträchtige Nacht: Brady Corbet gewann mit dem Drama auch die Auszeichnung in der Kategorie Bester Regisseur. "Niemand wollte einen dreieinhalbstündigen Film über einen Designer aus der Mitte des Jahrhunderts sehen [...] aber es funktioniert", sagte Corbet. Für Hauptdarsteller Brody wurde der Abend zum Karriere-Comeback: Er wurde mit dem Golden Globe für den Besten Schauspieler in einem Drama geehrt.

"September 5" geht leer aus

Die brasilianische Schauspielerin Fernanda Torres stach die Filmstars Angelina Jolie ("Maria") und Nicole Kidman ("Babygirl") aus und gewann für ihre Rolle im Film "I'm Still Here" den Golden Globe als Beste Schauspielerin in einem Drama.

Die Gewinner der wichtigsten Auszeichnungen

Bestes Filmdrama: "The Brutalist"

Beste Komödie/Musical:  "Emilia Pérez"

Bester nicht-englischsprachiger Film: Frankreich "Emilia Pérez"

Cinematic and Box Office Achievement: "Wicked"

Beste Regie: Brady Corbet "The Brutalist"

Bester Schauspieler Filmdrama: Adrien Brody "The Brutalist"

Beste Schauspielerin Filmdrama: Fernanda Torres "I'm Still Here"

Bester Schauspieler Komödie/Musical: Sebastian Stan "A Different Man"

Beste Schauspielerin Komödie/Musical: Demi Moore "The Substance"

Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin "A Real Pain"

Beste Nebendarstellerin: Zoe Saldana "Emilia Pérez"

Beste Filmmusik: Trent Reznor und Atticus Ross "Challengers"

US-Filmstar Demi Moore ("The Substance") wurde bei der Gala indes mit einem Golden Globe als beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet. Der Schauspieler Sebastian Stan ("A Different Man") wurde in dieser Sparte als bester männlicher Darsteller geehrt.

Leer ging die deutsche Produktion "September 5" über das Münchner Olympia-Attentat 1972 aus, die ebenfalls in der Kategorie Bestes Drama nominiert gewesen war. "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des Iraners Mohammad Rasoulof, der als deutscher Beitrag für den Auslands-Oscar eingereicht wurde, war unter den zahlreichen Nominierten für den Preis als bester nicht-englischsprachiger Film gewesen – und "Emilia Pérez" unterlegen.

AFP · DPA
km

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