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"Inspektor Takeda" Unter Irrlichtern – ein Japaner ermittelt in Hamburg

Hamburg
Der aus Tokio stammende Inspektor Takeda ermittelt Henrik Siebolds Kriminalromanen in der Hansestadt Hamburg.
© Bodo Marks/ / DPA
Er dürfte eine der originellsten Ermittlerfiguren seit Langem sein: Inspektor Takeda ist ein Japaner, der die Mordkommission in Hamburg unterstützt - und mit seiner ungewöhnlichen Art maßgeblich zur Aufklärung eines Doppelmords beiträgt.

Worum geht's in "Inspektor Takeda und die Toten von Altona"?

Ein Ehepaar wird tot in seiner Wohnung in Hamburg-Altona aufgefunden. Zunächst gehen alle von einem Selbstmord aus. Nur Inspektor Kenjiro Takeda hat Zweifel, der japanische Ermittler, der die Hamburger Mordkommission als Hospitant unterstützt. Zusammen mit seiner deutschen Partnerin Claudia Harms stoßen die beiden in eine komplexe Gemengelage aus Immobilienhaien, Gentrifizierungsgegnern, linksautonomen Aktivisten und rechten Zirkeln.

Wer hat's geschrieben?

"Inspektor Takeda und die Toten von Altona"
Das Hörbuch zu Henrik Siebolds Krimi "Inspektor Takeda und die Toten von Altona" ist bei Audible als Download erhältlich
© Aufbau Audio

Henrik Siebold wird als Autor der bislang drei erschienenen "Takeda"-Romane angegeben. Dahinter verbirgt sich der in Hamburg lebende Journalist Daniel Bielenstein. Der schreibt auch unter anderen Pseudonymen: Als Philip Tamm veröffentlicht er Unterhaltungsromane ("Billigflieger", "Herrengedeck"), unter dem Namen Jakob M. Leonhardt sind von ihm Jugendbücher erschienen. 

Wer spricht?

Als Sprecher konnte der bekannte Schauspieler Denis Moschitto ("Chiko", "Zweiohrküken") gewonnen werden. Als Sohn einer Türkin und eines Italieners beherrscht er es perfekt, die verschiedenen Akzente zu imitieren - sowohl der verdächtigen Deutsch-Türken als auch des Japaners Takeda. Den fast elf Stunden langen Text rattert er allerdings recht emotionslos herunter - was beim Zuhören auf Dauer ermüdet. 

Warum lohnt sich das Hörbuch?

Mit dem Ermittler Kenjiro Takeda hat Henrik Siebold eine überaus originelle Figur in die Kriminalliteratur eingeführt: Ein Japaner, der bei der deutschen Polizei arbeitet und dort gleich in mehreren Punkten auffällt: Zum einen kommt er dank seiner formvollendeten Höflichkeit zu erstaunlichen Ermittlungserfolgen. Zum anderen verfügt er über die Fähigkeit der asiatischen Kampfkunst, was ihm mehrfach den Kopf rettet. Dazu verfügt er noch über ein schrulliges Hobby: Er spielt auf seinem Saxofon Free Jazz - bevorzugt an öffentlichen Orten. Ein amüsantes Kerlchen, das man schnell ins Herz schließt.

Was stört?

Der Autor hat für seinen Roman zwar ein komplexes Gesellschaftspanorama entworfen, doch leider läuft der Fall weitgehend spannungsfrei ab. Kaum raffinierte Kniffe und Wendungen, vor allem sprachlich hat der Krimi wenig zu bieten. So originell die Figur des Inspektor Takeda ist, so bieder wirkt der Rest. 

Für wen eignet sich das Hörbuch?

Wer einen gefälligen Kriminalroman sucht, der gesellschaftlich relevante Themen aufgreift, ohne dabei zu sehr in die Tiefe zu gehen, ist mit "Inspektor Takeda und die Toten von Altona" gut bedient.

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