30 Witze pro Minute konnte er abfeuern. Er hatte Tausende im Programm. Meist keine guten, aber wie er sie erzählte, das war das Geheimnis. Asmussen sah aus wie ein etwas zu klein geratener Fernfahrer – mit Kugelbauch, Minipli und Schiebermütze. Und genau so kam er auch rüber. Wie einer, der auf der Tankstelle mal eben beim Warten auf die Autowäsche mit einem Bier in der Hand ein paar Jokes raushaut. Einfach so. Fips Asmussen war die Fleisch gewordene Knalltüte. Das Kalauer-Maschinengewehr. Der Mann, der mühelos jede Niveaustufe unterbot.
Viele seiner Witze gehen heute nach der MeToo-Debatte absolut nicht mehr. Aber man muss ihm zumindest zugutehalten, dass er über beinahe alles und jeden Witze machte, kein Klischee ausließ und sich auch selber nicht schonte. "Meine Eltern", sagte er mal, "hängten mir links und rechts jeweils ein Schnitzel an das Ohr, damit wenigstens die Hunde mit mir spielen".
Fips Asmussen, der Blödelbarde
Asmussen, der über 40 Jahre auf der Bühne stand, fing mit anspruchsvollem Kabarett in seiner Hamburger Kneipe "Violette Zwiebel" an, merkte aber schnell, dass die Leute am meisten über schnell rausgehauene Kalauer lachten. So perfektionierte er die Pointen- Überwältigung. Asmussen lieferte seine Kalauer so schnell, dass man gar nicht mitkam. Egal. Nächster Gag. Er war der Meister der Mehrfachverwertung, wissend, dass die meisten Zuhörer sich ohnehin keine Witze merken und schon gar keine gut erzählen können. Bei Fips gab es betreutes Lachen, und viele Leute liebten ihn dafür.
7,5 Millionen Tonträger hat er verkauft und ist auch als Blödelbarde aufgetreten. Aus Jürgen Drews Hit "Ein Bett im Kornfeld" machte er "Ein Korn im Feldbett".
Jetzt ist er mit 82 Jahren gestorben, und kann nun im Himmel seine Witze erzählen, wenn der liebe Gott ihn nicht weiter nach unten durchreicht. Wie zum Beispiel diesen hier: "Du, ich hab neulich bei dem DJ angerufen, den du mir empfohlen hast. Und was hat er gesagt? Nichts, hat aufgelegt …"