Joachim Lux zum Welck-Rücktritt Thalia-Intendant nimmt Ex-Kultursenatorin in Schutz

Mit Bedauern hat der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, den Rücktritt von Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck aufgenommen. Die 63-Jährige hatte am Sonntag zusammen mit Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust ihren Rücktritt zum 25. August erklärt.

Der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, hat den Rücktritt der parteilosen Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck bedauert. Sie sei oft zu Unrecht negativ in die Schlagzeilen geraten, sagte Lux am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Die Senatorin sei für Dinge mitverantwortlich gemacht worden, für die sie nichts könne. "Das ist die Schere zwischen den kulturpolitischen Absichten der Hansestadt Hamburg und dem, was an ökonomischen Grundmitteln zur Verfügung gestellt wird. Diese Schere kann niemand letztendlich schließen", sagte Lux.

Die 63-jährige Senatorin hatte am Sonntag zusammen mit Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) nach sechs Jahren im Amt ihren Rücktritt zum 25. August erklärt. Sie war vor allem wegen der gestiegenen Kosten bei der Elbphilharmonie und den Etat-Problemen bei den Hamburger Museen in die Kritik geraten. Falls die schwarz-grüne Koalition in Hamburg fortgeführt wird, soll Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) zum neuen Bürgermeister gewählt werden. Danach werden die neuen Senatoren berufen.

"Die Grundhaltung, die oft anzutreffen ist, dass Kultur sich immer mehr aus freien Mitteln selber organisieren soll", sagte Intendant Lux. Dadurch kämen Institutionen wie die Kunsthalle unter die Räder. "Die Kommunen geraten durch die Finanzkrise immer mehr ökonomisch unter Druck. Und diesen Druck geben sie an ihre Institute weiter, ob das jetzt Kitas oder Theater sind", sagte Lux.

Auch die Hamburger Liberalen bezeichneten den Rücktritt der Kultursenatorin als Verlust für Hamburg. "Frau von Welck hat mit Leidenschaft und hohem persönlichen Einsatz in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für die Kultureinrichtungen gekämpft", sagte die kulturpolitische Sprecherin Anna Gosche. Die Hamburger Lichtwark Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Künstlern bedauerte den Rücktritt ebenfalls. "Karin von Welck verlässt die Brücke in einer schwierigen Zeit, wo es Schwierigkeiten mit den Leitprojekten der Kulturstadt gibt und ein Rückfall in die Provinzialität nicht ausgeschlossen ist", hieß es.

DPA
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