Die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" hat am Montagmorgen einen Gastbeitrag von Manuel René Theisen auf ihrer Webseite veröffentlicht, für den sie sich wenig später in Teilen entschuldigte. Der Professor an der LMU München und Herausgeber der Fachinformation "Der Aufsichtsrat" beschäftigt sich darin mit dem Angebot für einen Job im Aufsichtsrat, das Siemens-Chef Joe Kaeser Klima-Aktivistin Luisa Neubauer gemacht hatte. So weit, so gut.
Allerdings trug der Text den Titel "Kinder haben in Aufsichtsräten nichts verloren". Das flog dem "Handelsblatt" via Twitter derart schnell um die Ohren, das die Redaktion sich noch im Verlaufe des Morgens dazu entschied, die Zeile anzupassen. Nun steht dort recht nüchtern: "Kaesers Angebot an Neubauer beschädigt Aufsichtsräte". Ansonsten scheint der Text nicht mehr angefasst worden zu sein, weil er noch immer in der Variante online ist, in der er auch ins E-Paper ging. Dort trug er übrigens den trockenen und vor allem unverfänglichen Titel "Enormer Kollateralschaden".
"Handelsblatt" entschuldigt sich über "irreführende Überschrift"
Auf Twitter kochte bereits wenige Stunden nach der Veröffentlichung die Wut darüber hoch, Neubauer als "Kind" zu titulieren. Sie sei 23 Jahre alt und "Teil einer wichtigen weltweiten Bewegung", hieß es dort etwa. Außerdem habe sie "eine höhere Reichweite als die gesamte 'Handelsblatt'-Redaktion", schrieb jemand an anderer Stelle. Wiederum ein anderer schrieb: "Sorry, Luisa Neubauer ist sicher noch eine recht junge Frau, aber sie bei weitem kein Kind mehr. Wie kann man nur so daneben greifen!?!"
Die Redaktion bedankte sich bei mehreren Twitter-Nutzern "für den Hinweis" und postete eine Entschuldigung. Im Wortlaut:
Und das "Kind" selbst? Neubauer twitterte am Montagvormittag die Entschuldigung der Redaktion und kommentierte mit den Worten: "Neuerdings überhaupt kein Kind mehr."
Quellen:Handelsblatt / Twitter