Die Verliererin des Eurovision Song Contest (ESC) von 2015, Ann Sophie, hat Verständnis für den Misserfolg ihrer Nachfolgerin Levina in Kiew: "Ich möchte Levina sagen, es liegt nicht an ihr", sagte Ann Sophie, die vor zwei Jahren mit null Punkten Letzte geworden war, der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. Die deutschen Teilnehmerinnen der vergangenen Jahre seien vor ihren ESC-Auftritten international zu wenig bekannt gemacht worden, erklärt sich die Musikerin die Pleitenserie. "Ich finde, dass Deutschland es sich zu einfach macht. Frei nach dem Motto: "Das wird schon irgendwie laufen!"", beschwerte sie sich über die "Erniedrigung".

Stefan Raab hat Lena im Ausland beworben
Dass sich eine im Vorfeld geführte PR-Kampagne auszahle, habe Lena Meyer-Landruts Sieg 2010 gezeigt, meinte Ann Sophie: "Lena hat funktioniert, weil Stefan Raab ihren Song vorher im Ausland kräftig beworben hatte." Sie selbst habe fünf Jahre später eine ganz andere Erfahrung gemacht: "Ich war bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich im deutschen Hamsterrad gefangen, vom Ausland war nie die Rede." Ann Sophie sprach bereits häufiger über ihre negative Erfahrung beim ESC. So habe die ARD sie hinterher fallen gelassen, der deutsche ESC-Chef Thomas Schreiber habe sich nach vier Monaten intensiver Zusammenarbeit nach dem Finale nicht einmal mehr von ihr verabschiedet.
Trotzdem zieht der Sender keine Konsequenzen, obwohl die Bilanz traurig aussieht: Auch die 2016 für Deutschland angetretene Jamie-Lee Kriewitz war auf dem letzten Platz gelandet, Levina war Vorletzte geworden.
