Weißrussland beim ESC So trickst Ivan das Nackt- und Wolfsverbot aus

Nackt und mit Tieren auf der Bühne: Ivan aus Weißrussland wollte gleich gegen zwei ESC-Regeln verstoßen. Bei der ersten Probe in Stockholm war er zwar angezogen, aber trotzdem nackt und mit Wölfen zu sehen - dank eines Tricks.

Wird Sänger Alexander Ivanov seine Ankündigung wahr machen? Trotz Verbot wollte er nackt und mit echten Wölfen auf der ESC-Bühne stehen. Bei der ersten Probe in Stockholm ist er in eine schwarze Kutte gehüllt, mit einer dramatischen Geste fällt der Umhang. Er wird doch nicht etwa ...? Nein, wird er nicht. Ivanov, genannt Ivan, ist nicht nackt, sondern trägt einen weißen Anzug. Puh. Doch für einen kurzen Moment ist er trotzdem komplett ohne Kleidung und mit Wölfen zu sehen.

Ivan nutzt die technischen Möglichkeiten, die beim Eurovision Song Contest in Schweden dank moderner Bühnentechnik zur Verfügung stehen. Nach der gigantischen Trickshow mit Strichmännchen, die im vergangenen Jahr dem Schweden Måns Zelmerlöw zum Sieg verholfen haben, wird es 2016 erstmals Hologramm-Abbildungen auf der Bühne geben - so haben die Zuschauer den ESC noch nie erlebt. 

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ESC tanzt doch mit den Wölfen - dank Hologramm

Vor allem die weißrussische Delegation macht davon reichlich Gebrauch. Weil lebende Tiere nach Ziffer 1.2.2. des Regelwerks verboten sind, zaubert Ivan seine Wölfe kurzerhand per Grafik auf die Bühne. Das wirkt verblüffend echt. Zwar kein großes Rudel, aber immerhin drei Wölfe werden die Zuschauer zu sehen bekommen. Damit will Weißrussland nach dem gescheiterten Versuch im vergangenen Jahr das zweite Semifinale am kommenden Donnerstag überstehen und den Sprung ins Finale am 14. Mai schaffen.

Doch ob das klappt, bleibt nach der ersten Probe fraglich. Denn so gut der Anfang wirkt, so schlecht geht es weiter. Ivans Auftritt verkommt zu einer Leistungsshow technischer Spielerei. Er hologrammiert nicht nur seine Wölfe, sondern auch ein zweites Ich - das zu Beginn der Show zumindest von der Seite nackt zu sehen ist. Es folgen ein 3D-Wasserfall und ein imaginäres Baby - Ivan im Hologramm-Wahn.

Motto: Viel hilft viel

Es ist wie damals, als in der Zeitschrift "Yps" ähnliche Gimmicks für eine Hysterie gesorgt haben. Fehlen nur noch Urzeittierchen, die Ivan zum Leben erweckt. Mit dem Song "Help You Fly" hat das alles reichlich wenig zu tun. Offenbar ist die weißrussische Delegation nach dem Motto verfahren: Viel hilft viel. Ivans blonde, lange Mähne ist übrigens kein Hologramm - sondern echt. Da könnte nur noch ein Friseur-Termin helfen.

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