Eurovision Song Contest Raab gibt der ARD einen Korb

Er sollte die ARD aus der Dauermisere beim Eurovision Song Contest helfen. Doch jetzt hat Stefan Raab einem Medienbericht zufolge dem öffentlich-rechtlichen Senderverbund einen Korb gegeben. Grund: die komplizierten Entscheidungswege der ARD.

Schwerer Schlag für die ARD: Stefan Raab wird nicht mit dem Senderverbund beim nächsten Eurovision Song Contest zusammenarbeiten. Dabei galt er als der große Hoffnungsträger: Nach dem erneut schwachen Abschneiden des deutschen Kandidaten beim diesjährigen Eurovision Song Contest wollte man diesmal ganz neue Wege gehen und das bislang Undenkbare möglich machen: mit dem Privatsender ProSieben kooperieren. Am Mittwoch hatte es eine Telefonkonferenz zwischen den Intendanten der Rundfunkanstalten gegeben, doch auch eine zweistündige Diskussion hatte keine Einigung gebracht.

Am Donnerstag hatte Silvia Maric, Pressesprecherin der Programmdirektion der ARD, noch einmal einen Versuch unternommen, für eine Kooperation zu werben. Sie hob Raabs Musikkompetenz und seine hohe Professionalität hervor und betonte in ungewohnt deutlichen Worten das Interesse an dem Entertainer: "Insofern wäre eine Kooperation zwischen der ARD und Stefan Raab sowie ProSieben reizvoll."

Doch offenbar haben sich die Bedenkenträger in den Reihen der ARD durchgesetzt. Letztendlich standen so nebensächliche Fragen wie die Einbindung der Pop- und Jugendprogramme der Landesrundfunkanstalten in ein neues Grand-Prix-Konzept einer raschen Einigung im Weg.

Das war zu viel für Raab. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", das am Montag erscheint, äußert sich der Entertainer laut "Spiegel online" wie folgt: "Der NDR hat uns um Hilfe gebeten. Wir haben ein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt. Die Entscheidungswege in der ARD sind aber derart kompliziert, dass sie mit unserer Arbeitsweise nicht vereinbar sind. Unser Song Contest heißt Bundesvision Song Contest." Der läuft bekanntlich bei ProSieben. Dort sind die Entscheidungswege ganz offensichtlich so kurz, dass sich Raab kreativ austoben kann. Zum Wohle auch des Privatsenders. Die ARD wird mit ihrer komplexen Struktur in den Genuss dieser Kreativität nicht mehr kommen.

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