Auftritt in der Schweiz "Ich verabscheue diesen Menschen zutiefst" – Helene Fischer zeigt sich solidarisch mit Ukraine

Helene Fischer
Helene Fischer bei ihrem "Wetten, dass ..?"-Auftritt im vergangenen November
© Daniel Karmann / DPA / Picture Alliance
Ungewohnt klar hat Schlagersängerin Helene Fischer sich während eines Auftritts politisch geäußert. Sie verabscheue den russischen Präsidenten, sagte sie unter anderem auf der Bühne – ohne Wladimir Putin beim Namen zu nennen.

Schlagerstar Helene Fischer hat bei einem Auftritt in der Schweiz deutlich Position zum Angriffskrieg Russlands gegen das Nachbarland Ukraine bezogen.

Auf der Freilichtbühne beim "SnowpenAir"-Festival im Wintersportort Grindelwald wandte sich die 37-Jährige an die rund 11.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Helene Fischer bezieht Stellung zum Ukraine-Krieg

"Ich möchte ein Zeichen der Solidarität senden und deswegen tragen wir natürlich auch dieses kleine Zeichen", sagte die Sängerin und verwies unter Applaus der Fans auf eine in den Nationalfarben der Ukraine gehalten Schleife, die sie und ihre Band an der Kleidung trugen. Auch die Bühne wurde in Blau und Gelb beleuchtet. "Ich verabscheue zutiefst, was da gerade vor sich geht und vor allem diesen einen Menschen. Ich glaube, ihr wisst, von wem ich spreche. Dieser eine Mann, der zu viel Macht hat." "Mir bricht es das Herz, das zu sehen", sagte sie mit Blick auf das Leid in der Ukraine. "Tagtäglich die Bilder von zerrissenen Familien; von Vätern, Brüdern, Soldaten, Ehemännern, die sterben müssen. Von Frauen, die flüchten müssen." Nach ihrer Ansprache sang Fischer Marius Müller-Westernhagens Hymne "Freiheit".

Die "Atemlos durch die Nacht"-Interpretin äußert sich normalerweise nicht öffentlich zu politischen Themen. "Ich war privat schon immer ein politischer Mensch mit einer eigenen Meinung und Haltung. Nur bin ich in erster Linie Entertainerin. Ich möchte meine Prominenz als Künstlerin, die mir vom Publikum ja nur geliehen wird, nicht nutzen, um meine politischen Meinungen zu verbreiten", sagte sie 2021 in einem Interview. "Deshalb verarbeite und verbreite ich meine Gedanken und Botschaften am liebsten in Songs."

Die Sängerin hat eine persönliche Beziehung zu Russland. Sie wurde 1984 im sibirischen Krasnojarsk geboren. Ihre Eltern siedelten 1988 mit ihr aus der Sowjetunion nach Deutschland über.

Der Auftritt Fischers bei dem Festival war ihr erster, nachdem sie im Dezember Mutter einer Tochter geworden war. In diesem Jahr folgt nur noch ein Auftritt: am 20. August in München vor rund 150.000 erwarteten Zuschauerinnen und Zuschauern. Eine große Tournee ist für das kommende Jahr geplant.

Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über das politische Statement der Musikerin berichtet.

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Quellen: Video von Helene Fischers Auftritt, "Bild"-Zeitung (kostenpflichtig), Nachrichtenagentur DPA

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