Weltweit bekannt Kent Nagano bewegt sich abseits des Mainstream

Am Pult gibt Kent Nagano den Takt an. Abseits der Bühne aber wirkt der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper zurückhaltend, fast schüchtern. Dabei gehört er derzeit zu den bekanntesten Dirigenten weltweit.

Wenn Kent Nagano im Jahr 2013 die Bayerische Staatsoper verlässt, verliert München einen der bekanntesten Dirigenten der Welt. Der US-Amerikaner mit japanischen Wurzeln hat in den großen Häusern der Welt am Pult gestanden - darunter die Opéra de Paris und die Metropolitan Opera in New York - und bewegte sich oft abseits des klassischen Mainstream.

Bis Ende der 1990-er Jahre hatte der mit seinen herausragenden Schallplatteneinspielungen bekanntgewordene Dirigent weder Mozart noch Beethoven oder Brahms eingespielt, wofür er in Deutschland seinerzeit kritisiert wurde.

Als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin überraschte er im Jahr 2000 mit einem unorthodoxen Programm mit zeitgenössischen Komponisten. Bereits in den 1980-er Jahren hatte er mit dem London Symphony Orchestra Werke des Rockmusikers Frank Zappa eingespielt.

Nagano ist seit 2006 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper und eher ein Mann der leisen Töne. Der heute 58-Jährige wuchs als Kind japanischer Einwanderer in Kalifornien auf und begann schon im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspielen. Seine Mutter habe ihn damals gezwungen, erzählt der Dirigent in dem Dokumentarfilm "Kent Nagano - Montréal Symphony" von Bettina Ehrhardt.

Erst als er etwa 10 Jahre alt war, habe er eine eigene Liebe zur Musik entwickelt. Dennoch studierte er zunächst Rechtswissenschaften, bis mit 21 Jahren die Musikleidenschaft die Oberhand gewann und Nagano sich entschloss, Komposition und Orchesterleitung zu studieren.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS