Richard David Precht steht mal wieder in den Schlagzeilen. In seinem Podcast "Lanz & Precht" behauptete er vergangene Woche, orthodoxe Juden dürften aus religiösen Gründen ausschließlich Finanzgeschäften und dem Handel mit Diamanten nachgehen. Dass der Volksphilosoph nach seiner Skepsis gegenüber dem Corona-Impfstoff nun auch mit antisemitischen Klischees für Aufsehen sorgt, ist nicht nur auf seine andauernde persönliche Selbstüberschätzung zurückzuführen, sondern vor allem Ausdruck von Mansplaining und ungleichen Autoritätsstandards.
Männliche Laberpodcasts wie "Lanz & Precht" sind eine wahre deutsche Erfolgsgeschichte. Das Konzept ist einfach: Ein Gespräch unter zwei Männern ohne großen Sinn und Verstand. Mikrofon an und drauf losreden. Egal ob zurückhaltend-aneckend bei "Gemischtes Hack", boomerhaft-ironisch bei "Fest und Flauschig" oder gutfrisiert-gebildet bei "Lanz & Precht" – überall zwei Männer, die sich unterhalten.