The Eras Tour Noch schnell zu Taylor Swift? Tickets gibt es reichlich. Echt jetzt?

Tickets für Taylor Swift sind heiß begehrt
Heiß begehrt und kalt erwischt? Wer noch auf ein Last-Minute-Ticket für ein Taylor-Swift-Konzert hofft, sollte vorsichtig sein. Oder risikobewusst
© Getty Images
Für die insgesamt sieben Konzerte des US-Popstars in Gelsenkirchen, Hamburg und München sind angeblich noch jede Menge Karten verfügbar, wenngleich zu horrenden Preisen. Doch Verbraucherschützer warnen vor Betrügern. Wie es trotzdem klappen könnte …

Taylor Swift live in Deutschland erleben? Wer im Netz aktuell nach Tickets sucht, wird erstaunlich schnell fündig. Auf Plattformen wie Viagogo und Stubhub, Ebay Kleinanzeigen, Ticketbande und Fansale. Die individuellen Händler dahinter nennen sich beispielsweise "IvizialCashflow" oder "Global Lifestyle GmbH". 

Karten gäbe es demnach bereits für 131 Euro mit Sichtbeschränkung oder für mehr als 1000 Euro für einen Stehplatz direkt rechts neben der Bühne. Man könnte Swift also aus der Nähe schwitzen sehen, falls die Überfrau überhaupt Schweißdrüsen besitzt. Allein für den deutschen Auftakt in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen sind noch 120 Tickets verfügbar, behauptet einer der Anbieter.

Fake-Karten und andere Ausfallrisiken

Zu schön, um wahr zu sein? Größtenteils ja, sagen Experten. Denn die vermeintlichen Verkäufer treten lediglich als Zwischenhändler auf. Sie vermitteln und managen den Kontakt, und natürlich den Geldfluss, zwischen privaten Verkäufern und kurzfristig Interessierten, die beim Vorverkauf leer ausgingen und nun noch eine letzte Chance wittern. Doch bei derartigen Deals haben Verbraucher wenig Absicherungen, weil die eigentliche Identität des Verkäufers nicht enthüllt wird. Ob die Tickets wirklich existieren, bleibt ebenfalls im Dunkeln. Verbraucherschützer warnen deshalb vor einem erhöhten "Ausfallrisiko", wenn man sich auf solche halb privaten Geschäfte einlässt. Außerdem haben in der Vergangenheit Hacker und andere Cyber-Kriminelle Fake-Karten online angeboten.

Einige der Seiten fragen zudem noch vor weiteren Informationen über das Konzert oder den genauen Sitzplatz in den Arenen private Fakten und Bank- und Kreditkarten-Daten ab.

Der Leidensdruck der echten Fans, die Angst, das Konzert des Jahres zu verpassen, wird einige trotzdem unvorsichtig werden lassen. Auch weil die Preise für ein Swift-Konzert schon regulär ziemlich hoch lagen. Man sollte dann zumindest den Namen und die Anschrift des Verkaufenden kennen und überprüfen. Damit wird es theoretisch leichter, später rechtliche Schritte einzuleiten und wegen "arglistiger Täuschung" vom Kaufvertrag zurückzutreten und Geld zurückzufordern. Das Design der jeweiligen Website, ein vorhandenes Impressum mit Hinweis auf einen Kundenservice oder eine Hotline und viele möglichst positive Bewertungen helfen ebenfalls bei der Einschätzung der Seriosität.

Kaum zu glauben: Kartenbesitzer haben wichtigere Termine

Als vertrauenswürdig gilt dagegen der "Fansale" beim offiziellen Anbieter Eventim – Ticketmaster und Livenation blieben diesmal außen vor. Dort werden von Fans erworbene Karten zum Originalpreis (plus umstrittene Sondergebühren) vertickt, mit sicheren Zahlungsmethoden und tatsächlich "echten" Tickets. Die vorherige Personalisierung wird dann dementsprechend umgeschrieben. Nur so ist der Einlass ins jeweilige Konzert garantiert.

Wermutstropfen: Bei Eventim sind solche Last-Minute-Schnäppchen "zur Zeit nicht verfügbar", oder die Angebote sind "für einen anderen Benutzer reserviert". Doch erfahrungsgemäß tauchen oft kurz vor Start des Konzerts noch Restkarten auf, weil Menschen erkranken oder, kaum vorstellbar, noch wichtigere Termine in ihrem Leben wahrnehmen müssen.

Plötzlich gibt es doch noch Taylor-Swift-Tickets

Ein weiterer Hoffnungsschimmer: Bei anderen Auftritten von Swift, beispielsweise im Londoner Wembley-Stadion, kamen nach dem Aufbau der Bühne und der genauen Anordnung von Sitz- und Stehplätzen plötzlich neue Karten in Umlauf, allerdings meist mit eingeschränkter Sicht. Der Veranstalter spricht dann gern von "Produktionsfreigaben".

Das Gefühl, den größten Popstar unserer Zeit erlebt zu haben, gibt es weiterhin auch deutlich günstiger: für gerade mal 5,99 Euro. Einfach ein "Werbe-Abo" für den Streamingdienst Disney+ abschließen und Swifts "The Eras Tour"-Konzertfilm anschauen, zu Hause laut mitsingen und Handylicht in die Höhe halten. Oder man verabredet sich am 27. oder 28. Juli für ein Picknick auf dem Münchner Olympia-Berg und hofft auf günstigen Wind. Dann lässt sich die Musik aus dem nahen Stadion ziemlich gut hören.

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