"Da muss das Haus für stimmen", sagt Horst Lichter beim Anblick der goldenen Palme, die im "Bares für Rares"-Studio steht. "32 Quadratmeter mit Küche und Schlafzimmer reicht da nicht," stimmt ihm Sven Deutschmanek zu.
Es handelt sich dabei um eine Stehleuchte, mitgebracht von Angelina Nilius und Alexander Mohr. "Und Ihr zwei seid ein Pärchen", fragt der Moderator bei der Vorstellungsrunde neugierig - was die beiden jedoch vehement verneinen: "Wir sind Geschwister. Aber es ist Geschwisterliebe", sagt Mohr.
Die Palme ist den beiden durch eine Erbschaft zugefallen. Doch sie stand Ewigkeiten im Keller herum. Da das Stück offenbar viel Wert ist, wollen die beiden es in der ZDF-Show versteigern.
"Bares für Rares": Vier Händler bieten mit
Bei dem Hersteller handele es sich um die Firma Hans Kögel Leuchten aus Amerang im Chiemgau, erläutert Deutschmanek. Ab 1979 habe Kögl auch Leuchten produziert, die etwas hochwertiger sind. Die Palmenleuchte sei ein Aushängeschild der Firma, so der Experte. Bei der Herstellung dieses Produkt gebe es aber ein Problem: Die einzelnen Blätter wurden mit der Hand angelötet, deshalb gebe es immer wieder Bruchstellen. Zudem sei die Elektrik problematisch: Man müsse die Lampe neu verkabeln.
2000 Euro stellt Angelina Nilius als Wunschpreis in den Raum. Eine stolze Summe. Da geht Deutschmanek mit: Er nennt eine Spanne von 1800 bis 2300 Euro.
Doch die Händler sind bereit, für das Objekt noch deutlich tiefer in die Tasche zu greifen. Christian Vechtel startet mit 500 Euro, auch Markus Wildhagen und Jan Čížek sind dabei. Und bei 1600 steigt "Waldi" plötzlich ins Rennen ein. So steigt der Preis schnell über den Schätzwerk. Das höchste Gebot kommt schließlich von Čížek, der 2750 Euro bietet.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Das ist viel mehr, als die Geschwister haben wollten, doch nun wird Alexander Mohr kühn und beginnen zu zocken: Der Verkäufer fordert 3000 Euro. Ein dreistes Manöver, auf das der Händler nicht eingeht: 2750 Euro sei viel Geld, entgegnet Čížek. Doch damit ist Mohr noch nicht zufrieden: "Machen wir 2800, 50er-Schritte mag ich nicht." Darauf geht Jan Čížek schließlich ein und blättert schweren Herzens das viele Geld auf den Tisch.
"Hat viel Spaß gemacht", ruft Alexander Mohr den Händlern zum Abschied entgegen. "Das glaub ich", entgegnet der gerupfte Čížek. Er kann sich immerhin über eine goldene Palme freuen.
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