In der Regel dreht sich bei "Bares für Rares" alles um die Objekte, die zur Versteigerung angeboten werden. Doch hin und wieder treten die Verkäufer in den Vordergrund, wenn es sich um besonders schillernde Persönlichkeiten handelt. Das war am Donnerstag der Fall.
Als Horst Lichter seinen ungewöhnlichen Gast erblickt, reagiert er ganz aufgeregt. "Da hinten sehe ich eine besonders attraktive Dame auf uns zukommen", ruft der Moderator aus und kann seine Begeisterung kaum verbergen: "Mein lieber Kokoschinski!"
Herein tritt die Frankfurter Travestiekünstlerin Trude Trash, die sich auf ihrer eigenen Homepage als "sexy Männerschreck mit endlos langen Beinen" vorstellt. Nach einer kurzen Diskussion über das Kleid geht es aber um die mitgebrachten Kunstwerke.
"Bares für Rares": Trude Trash will durch ihre Präsenz verblüffen
Es handelt sich dabei um sieben limitierte Grafiken von Leslie G. Hunt, die 1988 und 1990 entstanden sind. Der Künstler sei Anfang der 90er Jahren Stammgast in ihrem Bistro gewesen und habe ihr die Zeichnungen vermacht, erzählt Trash.
Expertin Friederike Werner liefert noch ein paar Informationen über den Texaner, der später nach Deutschland ausgewandert ist. Auf insgesamt 700 Euro schätzt sie den Wert des Konvoluts - eine gute Nachricht für Trash: Sie wäre schon mit 300 Euro zufrieden gewesen.
Jetzt hat sie Blut geleckt: "Ich hoffe, dass ich durch meine Präsenz so verblüffe, dass dem ein oder anderen die Spucke wegbleibt", sagt Trash vor Beginn der Auktion. "Ich habe ja Gitti und Erika dabei", sagt sie mit Blick auf ihr Dekolleté, "das sind meine schlagendsten Argumente. Hoffentlich klingelt dann die Kasse."
Fabian Kahl lobt das Kleid
Das Kalkül scheint aufzugehen: Als sie sich den Händlern zeigt, geht ein Raunen durch den Raum: "Wow, das ist ja mal ein Auftritt!" Christian Vechtel startet mit 100 Euro. Obwohl mehrere Händler mitbieten, geht der Preis nicht richtig hoch.
Erst als Fabian Kahl das Kleid der Verkäuferin lobt, kommt Schwung in die Sache: "Ich brauch dringend ein neues", sagt Trash, "da müsst ihr noch ein bisschen in die Tasche greifen, damit ich mir das leisten kann." Die Worte verhallen nicht ungehört: Am Ende bekommt Elke Velten-Tönnies den Zuschlag für 600 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Trude Trash ist hinterher zufrieden mit dem Geschäft: "Es sind zwar ein paar kleine Scheine dabei, aber das bin ich ja gewohnt“, sagt die Travestiekünstlerin.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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