Für eingefleischte Fans und vor allem für die Schauspieler dürfte diese Nachricht ein Schock gewesen sein: Am vergangenen Freitag gab die ARD bekannt, dass die "Lindenstraße" eingestellt wird. Im März 2020 soll Deutschlands langlebigste Soap letztmalig ausgestrahlt werden.
Am Montag trafen die Darsteller erstmalig seit der Verkündung in Köln zu Dreharbeiten zusammen. Schauspielerin Marie-Luise Marjan, den meisten Deutschen als Mutter Beimer bekannt, beschrieb die Stimmung gegenüber der "Bild"-Zeitung trotz der traurigen Nachricht als fröhlich: "Wir haben viel miteinander gelacht."
Die "Lindenstraße" verlor über die Jahre Zuschauer
Schon lange gab es Spekulationen über ein Ende der "Lindenstraße", vielen Beobachtern schien die Serie überholt, aus der Zeit gefallen. Als die erste Folge am 8. Dezember 1985 ausgestrahlt wurde, regierte Helmut Kohl in seiner ersten Amtszeit, Ronald Reagan war US-Präsident und a-ha führten mit "Take on me" die deutschen Hitparaden an. Die Zuschauerzahl hat sich seither halbiert. Erreichten die ersten Folgen damals noch einen Marktanteil von 15 Prozent der Fernsehzuschauer, sind die Quoten mittlerweile einstellig.
Marie-Luise Marjan will kämpfen
Dass die "Lindenstraße" ihre beste Zeit hinter sich haben soll - davon will Marjan nichts hören. Produzentin Hana Geißendörfer, die Tochter von Erfinder Hans W. Geißendörfer, habe die Serie doch ordentlich modernisiert und frischen Wind reingebracht. Als Beleg führt sie ihre eigene Wohnung in der Serie an: "Ich habe jetzt eine grüne Küche."
Kampflos will sich die Mutter der Nation nicht ergeben, das stellt sie mal klar. Die "Lindenstraße" sei eine Neverending Story - dass die nun enden soll, wolle man sich eigentlich nicht gefallen lassen. "Kult schafft man nicht ab", so ihr markiger Spruch. Ob das was nutzen wird?
Um ihre eigene berufliche Zukunft macht sich die 78-Jährige jedenfalls keine Sorgen. Der "Bild"-Zeitung sagte sie: "Als Charakterdarstellerin hat man viele Möglichkeiten."