Netflix-Show "Liebe macht blind" Kakerlaken, Schlafentzug, Psychoterror: Ehemalige Kandidaten schildern schlimme Zustände am Set

"Love is blind": Danielle Ruhl und Nick Thompson
"Love is blind": Danielle Ruhl und Nick Thompson lernten sich in der Show kennen und heirateten am Ende sogar. Mittlerweile haben sich die beiden wieder getrennt. 
© 2022 / Netflix
In der Netflix-Datingshow "Liebe macht blind" sollen die Teilnehmer ihre wahre Liebe finden. Doch was ehemalige Kandidaten jetzt über die Dreharbeiten erzählen, erinnert eher an einen Albtraum statt ein Märchen. 

Das Konzept der Netflix-Datingshow "Liebe macht blind" (im Original "Love is blind") ist simpel: Datingwillige Frauen und Männer sitzen sich bei Dates in sogenannten "Pods", also kleinen Kammern, gegenüber und lernen sich kennen. Der Clou ist, dass sie durch eine Wand getrennt sind, das Kennenlernen also nur anhand von Gesprächen stattfindet. So geht es über mehrere Tage, nach den Dates halten sich die Frauen und Männer in getrennten Räumen auf. 

"Love is blind": Ehemalige Kandidaten schildern schlimme Dreh-Zustände

Wer sich gut versteht, sogar verliebt, der verlobt sich am Ende der Datingphase, ohne sich je gesehen zu haben. So manche Paare sind auch nach der Show noch zusammen, bei anderen gab es wiederum Stress und Trennungen. Und Kritik üben jetzt einige nicht etwa an ihren Partnern, sondern an der Produktionsfirma, die hinter "Liebe macht blind" steht, Kinetic Content. Laut "Business Insider" seien die Drehbedingungen eine Zumutung. 20 Stunden am Tag haben die Kandidaten offenbar zur Verfügung stehen müssen, so einer der Vorwürfe. "Ich habe das Gefühl, dass sie es absichtlich tun, weil sie versuchen, dich zu brechen. Sie wollen dich an deine Grenzen bringen", berichtet Danielle Drouin, die bei der ersten Staffel der Sendung mitgemacht hatte. 

Mehrere Kandidaten von Staffel eins erinnern sich laut der Investigativ-Reportage an unzumutbare Bedingungen an den Rückzugsorten. Wenn sie schlafen durften, mussten sie sich angeblich einen Wohnwagen mit Etagenbetten teilen. Einige Frauen erzählten von Kakerlaken, die auf dem Boden des Wagens krabbelten. Nach zahlreichen Beschwerden habe man für die Teilnehmer Hotelzimmer organisiert. Damit diese ihre Zimmer aber nicht ohne Erlaubnis verließen, sollen Producer Wache gestanden haben. 

Danielle Ruhl erhebt Vorwürfe

Danielle Ruhl, die am Ende der zweiten Staffel Co-Star Nick Thompson heiratete, erhebt ebenfalls schwere Vorwürfe. Auf Instagram erläuterte sie, dass sie vor ihrer Teilnahme eine Evaluation mit einem Psychologen mitgemacht habe. Sie habe dort erzählt, dass sie bereits Suizidversuche hinter sich habe, in der Hoffnung, man würde sie schützen, sollten die Dreharbeiten für jemanden wie sie zu herausfordernd sein. Das sei jedoch nicht der Fall gewesen, sagt Ruhl. Man habe ihre Teilnahme ohne Einwände abgesegnet. Heute bereut sie, je mitgemacht zu haben. Während der Dreharbeiten in Mexiko sei die Lage für sie eskaliert, als sie von Produzenten isoliert worden sei und nichts zu essen bekommen habe. Ihr sei außerdem gedroht worden, sie müsse 50.000 Dollar Strafe zahlen, wenn sie den Dreh abbricht.

Andere Kandidaten berichteten laut "Business Insider", dass am Set übermäßiger Alkoholkonsum gefördert worden sei. Kinetic Content, die Produktionsfirma hinter "Liebe macht blind", sagte gegenüber "Insider": "Das Wohlbefinden unserer Teilnehmer ist für Kinetic von größter Bedeutung. Wir haben strenge Protokolle, um für jede Person vor, während und nach den Dreharbeiten zu sorgen." 

Quellen: "Business Insider" / "Insider" / Instagram

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