"Bares für Rares" Das Geheimnis ist ihr Aufdruck - diese kuriosen Tücher nutzten Soldaten im Zweiten Weltkrieg

"Bares für Rares"-Experte Albert Maier nimmt die Stofflandkarten von Ehepaar Roth in Augenschein, Moderator Horst Lichter plaudert mit den Verkäufern.
"Bares für Rares"-Experte Albert Maier nimmt die Stofflandkarten von Ehepaar Roth in Augenschein, Moderator Horst Lichter plaudert mit den Verkäufern.
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Zwei seidene Tücher sorgen bei "Bares für Rares" für Erstaunen: Mit den beiden Objekten wurden alliierte Soldaten im Zweiten Weltkrieg ausgestattet. Das Geheimnis ist ihr Aufdruck.

"Wir wissen nicht richtig, was es ist", sagt Adelheid Roth aus Hochdorf. Gemeinsam mit ihrem Mann Kurt kommt sie zu "Bares für Rares", um zwei alte Tücher zu verkaufen. "Die lagen bei meinem Vater im Schrank", erklärt die Schwäbin die Herkunft der beiden Stücke. "Damit könnte man sich die Nase putzen", scherzt Moderator Horst Lichter. Doch das Geheimnis der Tücher ist ihr Aufdruck. Denn darauf sind Landkarten zu sehen.

"Es handelt sich um geräuschlose Stofflandkarten aus Seide gefertigt", klärt "Bares für Rares"-Experte Albert Maier auf. Die Erfindung stamme vom damaligen englischen Geheimdienstleiter Clayton Hutton. Damit seien ab 1943 alliierte Soldaten im Zweiten Weltkrieg ausgestattet worden. Die Stofflandkarten hätten den großen Vorteil gehabt, dass sie nicht knistern. "Die konnte man ohne Geräusche auf und zu machen." Außerdem seien sie auch problemlos in Kleidung einzunähen gewesen. "Die konnte man ideal verstecken."

Auf den Tüchern sind Frankreich, Spanien und der Bodensee abgebildet. Woher ihr Vater die kuriosen Stücke hatte, kann Verkäuferin Roth nicht mehr nachvollziehen. 120 bis 130 Euro hätte das Ehepaar gerne für die Tücher. Immerhin handelt es sich auch um echte Seide und die Stücke könnten für Militariasammler interessant sein. Experte Maier liegt mit seiner Schätzung sogar darüber: "Ich denke, dass ein Tuch 100 bis 150 Euro bringen könnte", sagt er. Das macht zusammen 200 bis 300 Euro.

Bares für Rares: Moderator Horst Lichter
Bares für Rares: Moderator Horst Lichter
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Im Händlerraum hält sich die Euphorie in Grenzen. "Damit hätte ich nicht gerechnet", sagt Daniel Meyer, als er das Kästchen mit den Tüchern öffnet. Die Händler wissen sofort, dass es sich um Landkarten der Alliierten handelt, die auch von Fallschirmjägern genutzt wurden. "Ich hab' so eine mal für 200 Euro gekauft", sagt Fabian Kahl. "Die liegt heute noch bei mir." Trotzdem gibt es ein Gebot. "Ich würde ihnen 100 Euro bieten", sagt Meyer. Doch die Verkäufer zögern. Beide einigen sich schließlich auf 120 Euro. "Dazu kann ich mich hinreißen lassen."

Obwohl der Schätzpreis nicht erreicht wurde, ist das Ehepaar Roth zufrieden. "Mit dem Geld gehen wir heute Abend essen und machen uns einen schönen Abend."

mai

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