Herbert Knaup (54), am Sonntag noch von 2,49 Millionen Menschen als Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann in der ARD gesehen, könnte zum "Tatort"-Kommissar aufsteigen. Ein Planspiel des Bayerischen Rundfunks (BR) sieht vor, die Allgäu-Krimis mit dem kauzigen Kommissar Kluftinger künftig in die "Tatort"-Reihe aufzunehmen. "Da die Finanzierung nicht geklärt ist, befinden wir uns noch im reinen Ideenstadium", sagte die zuständige BR-Redakteurin, Stephanie Heckner, am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
2009 war in der Heimatkrimi-Reihe des Bayerischen Rundfunks "Erntedank" als erste Verfilmung eines Kluftinger-Romans mit Knaup in der Hauptrolle gelaufen. Für den 54-Jährigen, der im Allgäu aufgewachsen ist, waren die Dreharbeiten ein Heimspiel. "Der Film war ein großer Erfolg. Und weil sich die Bücher bundesweit gut verkaufen, kam jetzt die Idee zum Allgäu-"Tatort" auf", sagte Heckner.
Derzeit würden die Drehbücher zu den Kluftinger-Fällen "Milchgeld" und "Seegrund" entwickelt. "Das wird sicher ein Jahr brauchen. Erst danach wird es eine Entscheidung geben." Die inzwischen fünf Bücher umfassende Kluftinger-Krimiserie stammt aus der Feder des erfolgreichen Allgäuer Autoren-Duos Michael Kobr und Volker Klüpfel.
Der Münchner "Tatort" mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl in den Hauptrollen sei von den Planungen nicht betroffen.