Wer möglicherweise etwas zu früh einschaltete, oder sich ohnehin "Das Supertalent" gegeben hatte, dürfte vielleicht etwas gebraucht haben, um sich im Camp zu akklimatisieren. Die Nummer mit der Vaginalflöte, ohne jetzt allzu "tief ins Detail" zu gehen, war schon eine Nummer für sich. Das Schlagwort vom "Flötentöne beibringen" bekam da einen ganz neuen Klang. Wobei es auch am Lagerfeuer direkt um Tonhöhen ging, denn da bewegt sich Kim in einer fast schon magischen Tonart, die zwei gegensätzliche Superkräfte in sich birgt: Tim quasselt sie damit binnen Minuten in Tiefschlaf-Nähe, David jedoch hält sie genau davon ab.
Dschungelcamp: Kim Virginia und Twenty4Tim in der Nachtwache
So geschehen, als Twenty4TimKim zur Nachtwache antreten und David sich auf die Pritsche packt, um sich von der harten Sitzarbeit zu erholen. Dass er höflich um Ruhe bittet, bleibt natürlich nicht ungesühnt, jedenfalls nicht auf Planet Kim. Ein Golden Retriever sei er – was immer das mit dem armen Hund zu tun hat – der immer dann nervt, wenn etwas passiert. Kein Wunder, dass Kim so etwas sauer aufstösst, da sie ja nun auch problemlos nervt, wenn überhaupt nichts passiert. Wobei diesmal einiges an Anlässen auf sie zukommen könnte, aber dazu vielleicht etwas später.
Zunächst einmal war sie es, die auf etwas zukam, eine riesige Kobra nämlich, in die sie zwecks Sterne-Exhumierung hinabsteigen musste. Ein fürwahr hochverschlotztes Unterfangen, im Innern der Schlange ein Eingeweide-Tümpel, als hätten die Dschungelverantwortlichen seit dem letztem Camp bereits kontinuierlich Matschepampe vom Schlachthof gesammelt. Sumpf ist Trumpf, dazu auch noch kopulierende Ratten, Spinnen und Kriechgelöt. Auf dem Weg zur Prüfung hatte Kim in einem tränenfeuchten Moment gerätselt, warum ausgerechnet sie ausgewählt wurde: "Man fragt sich schon, warum man so unsympathisch ist?". Tja, das…äh…wie soll man sagen … nun ja …
Sieben Sterne für Kim
Vielleicht wendet man sich lieber den schönen Dingen zu, denn immerhin holte Kim in diesem Dickdarm-Dilemma sieben Sterne, was wiederum eine Mahlzeit von sättigenden Ausmaßen bedeutete. Leyla als Teamchefin hielt die Zügel dabei einigermaßen fest in der Hand, die Frauen an den Herd, die Männer durften schnippeln und schälen. Insbesondere für Felix nicht ganz einfach, denn Fleisch, das gab er unumwunden zu, Fleisch sei nun einmal seine Passion. Dabei musste selbst Felix von Gulascheroff diesmal nicht nur als Schnippelhilfe die Zähne zusammenbeißen, auch der karnivore Kaugenuss war nicht ohne, denn: Es gab Emu-Lendchen, und das Vögelchen ist nun mal zäh. Oder hätte es einfach ein bisschen länger schmurgeln sollen? Auf jeden Fall fliegt das Vieh nicht, es handelt sich um einen Laufvogel, wie Felix zwischen zwei Bissen vom selbigen kundzutun wusste. Der Mann hat Ahnung, wissen wir ja, und davon gibt er gern was ab, wissen wir auch.
Im Dschungel steppt der Bär

Darüberhinaus schien es, als hätte man im Nachgang der leidenschaftlich zerstrittenen Tage und angesichts der bevorstehenden ersten Rauswahl ein wenig auf Entspannungsmodus geschaltet. Da blieb endlich mal Zeit für etwas Rückbesinnung. Heinz Hoenig schniefte ins Fotoprint-Kissen, weil er seine Liebsten so vermisst. Lucy erzählte von ihrem Outing und davon, wie sie es erst der Frau Mama und dann dem Herrn Papa beibrachte, dass die eher nicht auf einen Schwiegersohn warten sollten, da sie auf Frauen steht. Eine schöne Schnurre, wie aus einer versunkenen Welt: Der Mutter schickte sie die Info per Fax. Gesungen und getanzt wurde auch, Tim, Lucy und Sarah verstiegen sich in einer tiktokigen Choreo samt knuffigem Kreuzreim, auch das hätte eigentlich per Fax gereicht.
Mike und Leyla flirten bei der Schatzsuche
Als Mike und Leyla schließlich zur Schatzsuche abkommandiert werden, rollen die dunklen Wolken aufs Lager zu, und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen fing es tatsächlich an zu regnen, während ausgerechnet Kim noch völlig im Dunkeln tappte, wohin denn nun ausgerechnet diese beiden entfleucht seien. Als sie schließlich 'safe' war, dass das Duo ein Schätzchen sucht, konnte sie das kaum beruhigen. Dass das nicht ganz grundlos sein sollte – zumindest im Logik-Kosmos von Kim Virginia – zeigte sich fern vom Lager, im Dunkel der Nacht. Da gab es für Mike und Leyla erstmal einen Drink zum Lockermachen, von Wodka, Wein und Red Bull war die Rede, anschließend galt es, Päckchen mit schmackhaftem Inhalt mittels zweier Stäbe vor dem Versinken zu bewahren – Mango, zwei Eier, ein Stück Pizza, ähm, ein Kondom, all das fein säuberlich verpackt und bei rotglimmender Lampe vom Absturz bedroht.
So richtig erfolgreich waren sie dabei nicht, vielleicht auch, weil zunächst Mike, dann auch Leyla in den Flirtmodus schalteten. Von "Perfect Match" war plötzlich die Rede, die Blicke trafen sich, wanderten dann schüchtern Richtung Boden. Kein Wunder, dass die Päckchen eins nach dem anderen den Abgang machten, wenn – und das dürfte insbesondere für Kim die andere dunkle Wolke sein – aus Paketwächtern plötzlich Turteltäubchen werden.
Auch der Rest der Truppe dürfte bei der Rückkehr der beiden latent verstimmt gewesen sein: Das einzige Pizza-Stück, das sie bei dieser Schatzsuche retten konnten, mampften sie an Ort und Stelle einfach auf. Tja, Liebe geht durch den Magen. Die Ausmaße der Kollateralschäden dieser Pizza Packstazioni wird man erst in der kommenden Sendung erleben, denn zunächst einmal steuerte Tag 9 auf das abschließende Großereignis Rauswurf zu – und da erwischte es Sarah Kern. Die Ritterin vom wackeren Deostift darf nun als erste das neue Versace-Hotel auf Herz und Nieren und Minibar prüfen. Zur großen Erleichterung von Anya, die auf ihr "Du bist es vielleicht" bereits mit bebendem Kinn und Tränen reagiert hatte. Gut möglich, dass sie da morgen noch einmal durch muss. Wir bleiben dran.
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