Lange haben Sonia und Daniel darum gebettelt, jetzt ist es endlich soweit. Die Zuschauer haben Wut-Walter zur nächsten Dschungelprüfung verdonnert - und damit gleich sicher gestellt, dass das Enfant terrible des Bügelfernsehens auch morgen wieder den Mund zu voll nehmen wird. Gemeinsam mit GZSZ-Sternchen Jörn erwartet Walter nämlich ein alter Dschungelcamp-Klassiker: das Ekelmenü mit Kotzgarantie. Aber wir wollen nicht vorgreifen.
Zuerst muss der Chronist an dieser Stelle berichten, welch überraschendes Ende die Dschungelprüfung von Angelina Heger genommen hat. Wer eine zickige Verweigerungshaltung á la Knappik und Erdmann erwartet hatte, wurde enttäuscht. Zwar vergoss das Beinahe-"Bachelor"-Herzchen einige Nervositätstränen, war aber, als es darauf ankam, voll bei der Sache und irrte ganz und gar nicht "Atemlos durch den Schacht", wie es der Name der Prüfung suggerierte. Fünf Kammern, einige von ihnen mit Wasser gefüllt, alle mit kneifendem, beißendem, zuschnappendem Flussgetier bestückt, galt es zu durchtauchen und dabei Sterne einzusammeln. Angelina behielt die Nerven und tauchte mit zehnen von elfen wieder auf.
Oh shit, no paper!
Gut für den Magen der Camper, doch schlecht für die Moral. Für die Moral des Zuschauers natürlich. Der hätte bei allem Ringelpietz mit Anfassen fast zur Fernbedienung gegriffen. Aber zum Glück für RTL, so stellte es Sarah ganz treffend fest, ist da ja noch Walter. Nach den erbosten Hasstiraden gegen Ex-Chef Wijnvoord musste der King of Teleshopping auf dem Donnerbalken etwas Luft ablassen. Und vergas den elementarsten Blick des Klogängers. Oh shit, no paper. Sprach's und taumelte ohne Unterbüx zurück ins Freie.
Ach, wäre Walters Schlange doch genauso imaginär gewesen wie die Kriechtiere, mit denen es Jörn, der Arzt, dem die Camper vertrauen, zu tun bekam. Bei der ersten Schatzsuche dieser Staffel durfte der sich mit verbundenen Augen von Casting-Kollegin Tanja (die mit den vielen Facebook-Fans) über fiktive Schluchten und durch erdachte Schlangengruben führen lassen. Sah ganz putzig aus, auch wenn einem zwischendurch das Gefühl beschlich, dass der Dr. Stefan Frank des 21. Jahrhunderts zumindest ahnte, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zuging.
Doch anstelle einer schmackhaften Belohnung setzte es dann doch nur trockene Grasbüschel für's Team. Offenbar waren den Dschungelcamp-Verantwortlichen die Fragen ausgegangen und man hatte sich mal eben beim Kollegen Jauch bedient. Zumindest wissen jetzt alle Zuschauer, dass der Begriff "Nomographie" die Angst vor schlechtem Handyempfang meint. Das Dschungelcamp als Bildungsfernsehen. Wer hätte das gedacht?