In der italienischen Oper bildete sich im 18. Jahrhundert die Figur des Buffo heraus: Eine Rolle, die für die Komik zuständig ist und das Publikum zum Lachen bringen sollte. Bekannte Buffonen sind Figaro in Rossinis "Der Barbier von Sevilla" oder Leporello im "Don Giovanni" von Mozart. Sie bilden jeweils den Kontrast zu den dramatischen Charakteren.
Bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sorgt bislang Tessa Bergmeier für die dramatischen Momente. Ihre Ausbrüche werden kontrastiert von gleich zwei komischen Charakteren: Mit Gigi Birofio und Cosimo Citiolo gönnt sich - welch ein Luxus! - das diesjährige Dschungelcamp gleich zwei Buffonen.
Sie sorgen für den Spaß im Dschungelcamp 2023
Beider Familien stammen aus dem Mutterland der Opera buffa, doch das ist eigentlich nebensächlich. Was die beiden vor allem auszeichnet: Sie versuchen sich gar nicht erst, sich groß zu verstellen. Mögen andere aufwendig eine Fassade errichten - die zwei ahnen, dass die in den nächsten zwei Wochen im Dschungel ohnehin in sich zusammenfallen würde.
Deshalb konzentrieren sie sich lieber auf ihre Kernpompetenzen. Er sei fürs Entertainment zuständig, kündigte Citiolo gleich zu Beginn an. Und hatte keine falsche Scheu, seine durchaus stattliche Wampe in die Kamera zu strecken. Getreu seinem Motto: "Man darf nicht den Schwanz zurückziehen."
Das tat er dann auch nicht, im Gegenteil: Als die Kandidaten vor dem Einzug in den Dschungel von den gefürchteten Rangern durchsucht wurde, fanden sie in seiner Unterhose eine Banane. Herrlicher Klamauk in bester Slapstick-Tradition. Das hätte sich ein Stan Laurel nie getraut!
"No Finger in Po"
Die Ordnungshüter konnten darüber nicht lachen - und filzten ihn besonders gründlich. Citiolo rief noch: "Aber no Finger in Po, eh?" - spätestens da hatte der Buffo die Zuschauer auf seiner Seite. "Das ist wie in 'ner Schulklasse, da gibt's auch immer einen Klassenclown", stellte Djamila Rowe grinsend fest.
Doch Citiolo ist nicht der Einzige. Auch Gigi Birofios Mission ist vor allem, zu unterhalten. Dafür braucht er nicht viel, wie man an seiner Selbstbeschreibung sehen kann: "Was mach ich in meinem Leben? Ich ess Pasta. Schlafen kann ich immer. Ich mach Fernseher." Als Vorbereitung auf das Dschungelabenteuer schleckte er sein eigenes Sperma, wie er stolz verriet: "Und dann hab ich bemerkt: Ich bin vorbereitet."
Tessa gegen den Rest der Welt – schon am ersten Abend gibt's Stunk

So gerüstet zogen die beiden Buffonen in den Dschungel ein - und überließen erst einmal anderen die Bühne. Vor allem Tessa Bergmeier deute mit ihren wiederholten Ausfällen und Streitigkeiten an, dass die in den zwei kommenden Wochen aufzuführende Bühnenstück nicht zwangsläufig eine Komödie werden muss.
Da hat sogar Sonja Zietlow Mitleid - mit dem Ei
Doch bei der abschließenden Dschungelprüfung holten sich die beiden Clowns ihre Bühne zurück: Vor allem Cisimo sorgte für eine erstklassige Performance, als er einen Bullenhoden im Skrotum am Spieß essen sollte. "Sieht aus wie Gnocchi", redete sich der Deutsch-Italiener den Ekelfraß schön. Doch anstatt sich das Teil einfach in den Mund zu stopfen, roch er solange daran, bis er würgen musste.
Einen Stern gewann er auf diese Weise zwar nicht – aber die Lacher der Mitcamper hatte er auf seiner Seite. Und Sonja Zietlow hatte ein Einsehen - mit dem Ei: "Wir machen dem jetzt ein Ende, weil so ein Ei hat ja auch seine Würde", sagte die Moderatorin.
Damit war die Dschungelprüfung vorbei, doch von Gigi und Cosimo werden wir die nächsten Tage noch viel hören und sehen. Vielleicht sind die zwei genau die Clowns, die wir im grauen Januar als Stimmungsaufheller dringend benötigen.