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Dschungelcamp Tag 3 "Wie zwei Ziegen, die miteinander Paarung machen" – Verena Kehrts Lache zerrt an den Nerven der Camper

Die beiden Spielerfrauen Claudia Effenberg (l.) und Verena Kerth zerren an den Nerven der Camper
Die beiden Spielerfrauen Claudia Effenberg (l.) und Verena Kerth zerren an den Nerven der Camper
© RTL
An Tag drei im Dschungelcamp ist die körperliche Transformation der Camper in vollem Gange. Und auch sozial fallen die Masken. Im Auge des Shitstorms: die beiden Spielerfrauen Claudia Effenberg und Verena Kerth.

Hat Jana Pallaske zu viel Harry Potter geguckt? Gigi Birofio hat da so seine Theorie. Wie er überhaupt in diesem Dschungelfunkloch permanent mit so was Waberigen, Wirbeligen, Flüchtigen in Kontakt kommt, das man bei anderen Leuten Gedanken nennen würde. Das ist wie eine Kippe im Kopf, die ewig vor sich hinqualmt. Jedenfalls hinterließ den 23-Jährige seine erste Sitzung bei der Psycho-Pallaske eher ratlos. „Willst du abhängig sein von etwas?“, befragte sie ihn mit sanfter Stimme zu seiner Nikotinsucht. Gigi assoziierte den Sound und den ganzen Spannungsaufbau offenbar mit dem Start einer Tantra-Session. Ob das jetzt mit Berühren und so sei, wollte er wissen. „Leider nein“, hauchte die Pallaske entrückt, als hätte sie zwei Phenobarbital auf einmal geschluckt. Gigi war sofort wieder bei sich: „So ‘ne Kippe wär’ jetzt echt geil.“

Privilegierte P1-Biografien

Es ist wie jedes Jahr im Dschungel der obligatorische Clash der Kulturen. Alle pressen ihre mal mehr, mal weniger konsistente Notdurft in dasselbe Plumpsklo – und sind ansonsten um Distinktion bemüht. Gerade die beiden Spielerfrauen Claudia Effenberg und Verena Kerth machen keinen Hehl aus ihren privilegierten P1-Biografien. Ein Leben wie ein ganzjährig beheizter Stadionrasen. Zu ihrer Belustigung ließen sie die beiden Reality-Clowns Cosimo und Gigi Breakdance tanzen und Blödsinn erzählen. Gigi zur Kerth: „Ist der Kahn im Bett so gut wie im Tor?“ Kehrt künstlich entrüstet: „Er ist der Titan! Überleg erstmal, bevor du so ‘ne Frage stellst.“ Gigi, der Philosoph im Prollpelz, ließ den Diss nicht lange auf sich sitzen. Beim Abspülen mit Cecilia Asoro holte er zu einer Lästertirade aus, die sich gewaschen hatte. Die beiden Luxustanten seien „famegeil“, die Kerth sogar „Highclass-famegeil“ – „die würde niemals einen Bauern daten.“ Für ihr Lachen fand er eines der schönsten Sprachbilder in der Geschichte der Show: „Als wenn du eine Ziege bist und du willst mit einer anderen Ziege Paarung machen.“ Abends geriet sogar die Gruppenschamanin Pallaske mit der Kahn-Ex aneinander. Kehrt hatte ihr vorgeworfen, dass sie sich nicht ins Team einbringe und stattdessen den ganzen Tag im Wald meditiere. Pallaske gab als Grund für ihren Rückzug die endlose Sabbelei der Radiomoderatorin an – eine Berufskrankheit, wie man vermuten könnte. „Das ist die ganze Zeit nur senden, senden, senden“, herrschte die Veganerin die „Kahnivorin“ in ungewohnter Schärfe an. „Da muss man ja weggehen.“

Tessa flüchtet vor den Kameraleuten

Im Beichtstuhl nahmen diesmal Tessa Bergmeier und Cosimo Citiolo Platz. Sie erzählte über ihre Bipolarität, bei der sie sich in einer manischen Phase einmal als „Fee der Liebe“ gefühlt habe. Er war bis vor drei Jahren spielsüchtig. Die Beiden zusammen in die Dschungelprüfung zu schicken, war eine strategisch kluge Wahl der Zuschauer – denn das Duo verkackte auf ganzer Linie. Und zwar buchstäblich. Das Ganze nannte sich „Shitstorm“ und war eine Art kollektives Kreuzworträtsel mit Ergüssen und Eruptionen der üblichen Scheusslichkeiten. Tessa war danach dermaßen entnervt, dass sie kein Interview geben wollte und sich eine Verfolgungsjagd mit den Rangern und Kameraleuten lieferte („Das ist unhygienisch as fuck, ich bin fucking wet!“). Aber es gibt auch im 16. Camp die gute Welt – mit dem wundervollen Papis Loveday und der phänomenalen Djamila Rowe. Was für eine Wärme, was für ein Witz. Als Papis erzählte, dass er, wenn er zu viel esse, einen Kopf wie ein Kugelfisch bekäme, berichtete Djamila über einen ihrer (nicht seltenen) Beauty-Doc-Fails. „Ich habe es beim Aufspritzen mal übertrieben mit Hyaluron. Da hatte ich Wangen, da konntest du eine Tasse drauf abstellen!“ Riesengelächter. Und die 55-Jährige hatte noch einen Kracher auf Lager: „Beim Fallschirmsprung am ersten Tag dachte ich, oh, was passiert mit meinen Lippen, mit dem ganzen Druck da oben. Dann komm ich unten an und meine Lippen sind weg.“ Ein bisschen was ist glücklicherweise noch übrig, denn die Rowe ist auch hochtalentiert in einer anderen Disziplin: sich auf sehr unterhaltsame Art über andere den Mund zu zerreißen.

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