Im Dschungel ist es längst nicht mehr nur feucht und klamm: Seit Tagen kämpfen sich die übrig gebliebenen Camp-Kandidaten durch einen Monsun wie weiland die Jungs von Tokio Hotel. Und während die Unterbüxen von Rabe und Red Sonja unter Dauernässe leiden, machen es sich die Zuschauer in ihren kuschelig-warmen Wohnzimmersesseln bequem. Tja, Schadenfreude ist eben doch die schönste aller Freuden.
Die Zuschauerzahlen vom Mittwoch scheinen diese alte Weisheit nur zu bestätigen: 6,91 Millionen Deutsche (Marktanteil: 29 Prozent) wollten laut Meedia.de wissen, was nun dran sei, an den Abbruchgerüchten, die RTL im Vorfeld fleißig geschürt hatte. Dass 4,06 Millionen Mattscheibenhocker der werberelevanten Gruppe zugerechnet werden konnte, dürfte die Senderbosse besonders erfreut haben. Traumhaft auch der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen: 40,2 Prozent!
Doch so sehr die Nachricht von offenen Schleusen und nassen Campern die Quoten nach oben peitschte - dieses Unwetter ist Fluch und Segen zugleich für RTL. Solange es nur bei Schlagzeilen bleibt, pushen die Untergangsszenarien im Dschungel das Zuschauerinteresse. An einem wirklichen Abbruch kann dem Kölner Sender aber nicht gelegen sein. Zu wichtig ist die Sendung in der allabendlichen Schlacht um die Quoten.