RTL+-Serie "Faking Hitler" mit Bleibtreu und Eidinger: Die Serie zum unglaublichen Skandal feiert Free-TV-Premiere

Faking Hitler
"Faking Hitler" mit Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu in den Hauptrollen
© RTL
Moritz Bleibtreu als dreister Tagebuch-Fälscher, Lars Eidinger als arroganter Star-Reporter: Allein wegen der Schauspieler lohnt sich "Faking Hitler" über die Geschichte hinter einem der größten Presseskandale Deutschlands. Auf Vox feiert die Serie nun ihre Free-TV-Premiere.

Es war einer der größten Medienskandale der vergangenen Jahrzehnte: 1983 veröffentlichte der stern die angeblichen Tagebücher von Adolf Hitler. Eine Weltsensation, die internationale Presse blickte auf die Hamburger Redaktion. Dann die Blamage: Die Redaktion war auf einen Fälscher hereingefallen. Im Podcast "Faking Hitler" hat der stern 2019 die eigene Geschichte aufgearbeitet und anhand von Original-Tonaufnahmen von damals das Geschehen rund um die Titelstory rekonstruiert. Daraus entstand für RTL eine gleichnamige Serie mit satirischem Angang - und großartigen Schauspielern.

Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu spielen in dem Sechsteiler das skurrile Männer-Duo Gerd Heidemann und Konrad Kujau. Eidinger gibt den eitlen Star-Reporter Heidemann, Bleibtreu den dreisten Fälscher Kujau und beide brillieren in ihren Rollen. Während Bleibtreus Kujau sich als verantwortlungsloser Lebemann mit viel Charme von einer verkauften Fälschung zur nächsten schwäbelt, verrennt sich der eitle Heidemann blind vor Hitler-Faszination in einer Geschichte, die von Anfang an zu gut war, um wahr zu sein.

"Faking Hitler": Der stern zahlte damals über neun Millionen Mark für die Tagebücher

Immer den großen "Knüller", wie Heidemann es nennt, vor Augen, spart man in Hamburg bei der Veröffentlichung nicht mit Superlativen. "Die Geschichte des Dritten Reichs muss umgeschrieben werden!", prahlten die Redakteure bei einer Sonder-Pressekonferenz im April 1983. Die stern-Ausgabe vom 25. April 1983 verkaufte sich tatsächlich mit einer Rekordauflage von mehr als zwei Millionen Exemplaren. Über neun Millionen Mark hatte man dem Fälscher Kujau hingeblättert, um die vermeintliche Weltsensation zu bekommen.

Wie die beiden Männer sich umgarnen bis es schließlich zum verhängnisvollen Deal kommt, ist großes Kino. "Faking Hitler" legt einen unterhaltsamen Ritt durch das 80er-Jahre-Deutschland hin und macht dabei gleichzeitig die Aktualität des Themas deutlich. Die Hitler-Tagebücher - das war in Deutschland der erste große Fall von Fake News. Vor allem die fiktive Figur der stern-Redakteurin Elisabeth Stöckel (Sinje Irslinger) sorgt in der Serie für einen Blick von heute. Sie muss den damals alltäglichen Sexismus in der Redaktion ertragen und heftet sich auf die penibel verdeckten Spuren der Nazi-Vergangenheit ihrer eigenen Familie. So muss sie geschockt feststellen, dass sie bei einer Recherche über die Waffen-SS-Vergangenheit des Schauspielers Horst Tappert ausgerechnet auf ihren eigenen Vater (Ulrich Tukur) stößt.

Spaß macht die Serie aber auch, weil sie das Hamburg der 80er-Jahre und die Redaktionskultur damals so detailgetreu einfängt. Und so wird aus der großen Presse-Pleite ein aberwitziger Krimi mit Charakteren, die in Erinnerung bleiben.

"Faking Hitler" läuft als Free-TV-Premiere am 14.9. und 21. mit jeweils drei Folgen ab 20.15 Uhr auf Vox

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