Vor wenigen Wochen hat der NDR bekanntgegeben, dass Günther Jauch seine wöchentliche Talkshow am Sonntagabend aufgeben wird. Er habe das Angebot der Vertragsverlängerung aus beruflichen und privaten Gründen nicht angenommen. ARD-Talker Frank Plasberg fand nun deutliche Worte zum Aus der Sendung.
"Du kannst nicht der gefühlte Bundespräsident sein und ein kantiger erster Journalist", sagte Plasberg in einem Interview mit dem Magazin "Spiegel". Jauch habe "einen Jungens-Charme, mit dem kann er machen, was er will. Diese Reflexe, dieser Dackelblick, dem kann keiner böse sein. Aber das alles lässt sich eben nicht vereinen mit der Aufgabe eines konsequenten Fragers, der nicht die Sympathien auf sich zieht, der eher wie ein Oberlehrer oder arrogant daherkommt."
"Sendung und Marke sind stärker als das Gesicht"
Sein eigener ARD-Talk "Hart aber fair" habe hingegen auch ohne ihn als Moderator eine Zukunft. Es sei die einzige politische Talkshow, die nicht nach dem Moderator benannt wurde - "und das ist auch Programm", sagte Plasberg. "Ich glaube, dass diese Sendung und die Marke stärker sind als das Gesicht - mein Gesicht -, und ich finde, dass das deutsche Fernsehen eine pointierte und engagierte Sendung braucht, und ob ich die moderiere oder nicht ist die zweite Frage." In ein paar Jahren könne mal ein anderer ran.
Plasberg moderiert seine Sendung seit 2001, zuerst im WDR Fernsehen, seit 2007 im Ersten. Sollte der Talk ohne ihn weiterlaufen, wäre Plasberg nicht ohne Aufgabe: Denn seine eigene Firma mit dem Namen Ansager und Schnipselmann GmbH produziert die Sendung.