Reaktion auf Statement Kampf gegen Cybermobbing: GNTM-Finalistin Lijana Kaggwa stellt Forderungen an Heidi Klum – das sagt ProSieben

Lijana Kaggwa
Lijana Kaggwa war 2020 Finalistin bei "Germany's Next Topmodel" und engagiert sich seit ihrem freiwilligen Ausstieg gegen Cybermobbing
© Imago Images
Sie erfuhr den Hass am eigenen Leib: Die frühere GNTM-Finalistin Lijana Kaggwa engagiert sich seit mehreren Jahren gegen Cybermobbing. In einem Video macht sie Heidi Klum jetzt konkrete Vorschläge, was sich an ihrer Sendung ändern sollte.

Die frühere GNTM-Finalistin Lijana Kaggwa hat auf ihrem YouTube-Kanal ein Video veröffentlicht, in dem sie sieben Dinge fordert, die sich in Zukunft an der Show ändern sollten. Die 26-Jährige richtet sich dabei direkt an Heidi Klum, den Sender ProSieben sowie die Produktionsfirma des Formats.

Kaggwa selbst hatte 2020 an der 15. Staffel von "Germany's Next Topmodel" teilgenommen, entschied sich aber live im Finale auszusteigen. Zuvor war sie massiven Anfeindungen ausgesetzt, im Internet und auf der Straße. Sie wurde beschimpft, beleidigt, bespuckt. Zeitweise stand sie unter Polizeischutz und hatte nach eigener Aussage sogar Suizidgedanken. Seit ihrem Ausstieg bei GNTM engagiert sich Kaggwa gegen Cybermobbing.

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Das fordert Ex-GNTM Finalistin Lijana Kaggwa von Heidi Klum

Deshalb fordert sie nun auch konkret von Heidi Klum und den Verantwortlichen der Show, "einen sensibleren Umgang mit Inhalten, die Cybermobbing, Cyberhass oder Lächerlichmachen zur Folge haben könnten". Im besten Fall sollten solche Szenen gar nicht erst ausgestrahlt oder aber von Heidi Klum deutlicher eingeordnet werden. Schließlich habe die 49-Jährige für viele eine Vorbildfunktion. "Wenn sie da klar Stellung beziehen würde, würde das viele junge Menschen davon abhalten, Hass im Netz zu verbreiten", glaubt Kaggwa.

Sie bezieht sich mit ihren Aussagen auch auf das zehnminütige Statement von Heidi Klum, das in der ersten Folge der neuen GNTM-Staffel ausgestrahlt wurde, in der Mediathek aber nicht mehr auffindbar ist. Darin äußerte sich Klum zur anhaltenden Kritik an ihrer Sendung. Unter anderem sagte sie: "Wenn ich könnte, würde ich alles dafür tun, um diesem Hass ein Ende zu setzen."

Kaggwa kritisiert Diversity-Ansatz von GNTM

Kaggwa macht da konkrete Vorschläge. So fordert sie etwa, dass sich die GNTM-Macher Unterstützung von Cyber-Mobbing-Experten holen. Die könnten nicht nur beraten, welche Szenen ausgestrahlt werden sollen und welche besser nicht, sondern auch die Kandidatinnen vorab schulen. Viele seien schlichtweg nicht vorbereitet auf das, was sie in der Show erwartet. Zudem sollte ProSieben selbst aktiv werden und frühzeitig Hasskommentare der Staatsanwaltschaft melden.

Neben ihren Forderungen nach mehr Engagement im Kampf gegen Cybermobbing, äußert Kaggwa Kritik am Diversity-Ansatz von GNTM. "Diversity heißt das Anerkennen von Unterschieden, ohne sie zu bewerten", sagt die 26-Jährige. Die Sendung würde dem aber grundsätzlich widersprechen. Das Konzept der Show sei es, Unterschiede herauszustellen, in dem die Leistungen der Kandidatinnen beurteilt werden, wer ist die Bessere, wer die Schlechtere.

Kaggwa hatte im Mai vergangenen Jahres bereits zwei YouTube-Videos veröffentlicht, in denen sie schilderte wie es hinter den Kulissen von "Germany's Next Topmodel" zugeht. Der Sender und die Produktionsfirma hatten sie daraufhin auf Unterlassung verklagt. Kaggwa konnte in zwei Instanzen einen Teilsieg vor Gericht erreichen.

Der stern hat bei ProSieben nachgefragt, ob sich der Sender zu den Forderungen Kaggwas äußern möchte. GNTM-Sprecherin Tina Land sagte: "Lijana Kaggwa scheint einige Dinge leider vergessen zu haben. Nicht zuletzt mit und für sie hat ProSieben während der Staffel eine Anti-Cybermobbing-Kampagne gestartet. Darüber hinaus steht den #GNTM-Kandidatinnen ein Social Media-Team zur Seite, das die Frauen bei Bedarf berät und Hilfestellung leistet. Auch das ist nicht neu."

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