Über Geschmack lässt sich streiten. Das trifft auch auf diese beiden Objekte zu: Annemarie und Hans Ettl aus Otterberg in der Pfalz kommen mit einem Abschiedsgeschenk aus Südafrika zu "Bares für Rares", zwei Vasen aus Überfangglas. "Die stehen bei uns seit 35 Jahren im Regal und finden wenig Beachtung. Es fällt uns leicht, uns davon zu trennen", sagt das Ehepaar in der ZDF-Trödelshow zu Moderator Horst Lichter. Dem gefallen die beiden Vasen aus Überfangglas gut. Für eine große Überraschung sorgt auch der Preis.
"Dieses Pärchen Vasen ist signiert", erklärt "Bares für Rares"-Experte Albert Maier. Die Stücke kommen ursprünglich aus Frankreich. Hergestellt wurden sie zwischen 1900 und 1914 in der Glaswarenfabrik von Legras in Saint-Denis. Es handle sich um Jugendstilstücke, die mundgeblasen und handbemalt seien. Die Stücke wurden in Ätztechnik gefertigt. "Leider haben sie nicht die Qualität von Gallé-Vasen", sagt Maier. Es seien deutliche Einschlüsse im Glas zu erkennen.
"Bares für Rares"-Experte übertrifft Erwartungen
100 bis 150 Euro hätten die Besitzer gerne für die Vasen – pro Stück. Doch Experte Maier ist damit nicht einverstanden. "Sie sind mehr wert", sagt er. "Sie sind unbeschädigt und es gibt Sammler dafür." Deshalb könnten die Vasen einen Preis von 500 bis 600 Euro erzielen. "Das hätte ich nicht gedacht", sagt Besitzerin Ettl. Doch was sind die Händler bereit zu zahlen?
Händler Walter "Waldi" Lehnertz glaubt an ein Schnäppchen. "80 Euro pro Vase", poltert er los. Doch seine Kollegen widersprechen. "Das ist gelebter Jugendstil", erwidert Jan Cizek und bietet 200 Euro. Der Preis schießt schnell auf über 300 Euro. Christian Vechtel und Cizek liefern sich ein Bietergefecht. Für 450 Euro erhält Vechtel den Zuschlag. "Ich freue mich."
Auch die Verkäufer sind zufrieden. "Das ist mehr, als unser Wunschpreis war."
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Quelle: "Bares für Rares" vom 16. August 2021. Neue Folgen der Trödelshow mit Horst Lichter gibt es von Montag bis Freitag um 15.05 Uhr im ZDF und vorab in der Mediathek zu sehen.