Hinter Jan Böhmermann liegen aufregende Tage. Der 38-Jährige hatte vergangenen Freitag in Graz eine Ausstellung eröffnet, in der er den Umgang Österreichs mit seiner Vergangenheit thematisiert. Als Interviewgast in der ORF-Sendung "Kulturmontag" legte Böhmermann dann nach und lederte so heftig gegen die österreichische Regierung, dass sich der Sender im Anschluss zu einer Distanzierung genötigt sah.
Natürlich ließ es sich der Satiriker nicht nehmen, im "Neo Magazin Royale" zu der Posse Stellung zu beziehen. Und stichelte ordentlich in Richtung Nachbarland. "Für mich bleibt Österreich auch nach dieser Woche die Alpen-Türkei", resümierte er die Kritik an seinem TV-Auftritt. Und stellte die Frage, was eigentlich los sei in dem Land. Österreich sei in Europa doch nur deswegen relevant, "weil es aufgegelte Versicherungsvertreter und ehemalige Neonazis in höchste Regierungsämter wählt", so Böhmermann. "Dann verteufeln sie Journalisten und verjagen sie. Und am liebsten wollen sie gleich das öffentlich-rechtliche Fernsehen abschalten."
Jan Böhmermann mag Österreich - eigentlich
So einem Land müsse man doch helfen. Deswegen habe er im ORF ein paar Dinge gesagt, die jeder sehen könne, der "ein bisschen mehr Verstand hat als ein Österreicher". Das alles geschehe jedoch nur aus Liebe zu dem Nachbarland. "Ihr seid doch unsere Brüder", befindet Böhmermann. "Ihr seid praktisch wie wir – nur dass ihr kein richtiges Deutsch könnt."
Aus deutscher Perspektive blieben da zwei Möglichkeiten: "Entweder besetzen wir Österreich und zivilisieren es. Oder wir distanzieren uns von Österreich." Die militärische Option scheidet für den Satiriker jedoch aus. Das sei zu aufwendig, zudem habe die Bundeswehr gerade anderes zu tun und müsse noch "die Gorch Fock zusammenlöten". Deswegen kommt nur die andere Option in Frage: "Jetzt wird zurückdistanziert."
Quelle: "Neo Magazin Royale"
