Vollmundig hatte Johannes B. Kerner am vergangenen Donnerstag in seiner Sat1-Sendung "Kerner" das "TV-Experiment des Jahres" angekündigt. Die Idee: Einer seiner Redakteure sollte für drei Wochen untertauchen, die Zuschauer ihn anhand digitaler Spuren auffinden. Doch statt den Moderator aus dem Quotentief zu holen, geriet die moderne Schnitzeljagd "Wo ist Sven" zum Flop.
Am Sonntag um 11.42 Uhr wurde das Experiment jäh mit den Worten "Du bist Sven!" beendet: Ein Zuschauer hatte Sven Jachmann erkannt. Nach Informationen der Homepage der Sendung war Svens letzter Aufenthaltsort offenbar das hessische Gießen. Unter welchen Umständen genau die Entdeckung gemacht wurde und ob sie eher zufällig oder wirklich anhand der im Internet gezielt hinterlassenen Spuren wie Fotos, Kreditkarten- oder Handydaten war, das will Kerner erst in seiner Sendung am kommenden Donnerstag verraten.
"Unser TV-Experiment hat gezeigt, dass es offenbar nur schwer möglich ist, in der heutigen Zeit lange unterzutauchen und unerkannt zu bleiben, weil wir alle viel mehr Spuren hinterlassen, als uns bewusst ist", versucht sich Johannes B. Kerner den Misserfolg schönzureden. Doch während der Zuschauer sich über die ausgelobten 10.000 Euro Fangprämie freuen kann, steht Kerner als Verlierer der Mission "Wo ist Sven?" fest.
Als Quotenhoffnung gestartet, als Flop geendet
Die Aktion ist nicht nur mit einer Panne gestartet - die Internetseite www.wo-ist-sven.de, auf der die Hinweise veröffentlicht wurden, war schon kurz nach dem Start am Donnerstagabend von Hackern lahmgelegt worden -, sondern hat auch den gewünschten Quotenerfolg nicht gebracht. Trotz massiver Werbung für die Show wollten nur 1,15 Millionen Zuschauer den Beginn der digitalen Schnitzeljagd am vergangenen Donnerstag sehen. Kerners Hoffnung, dass sich die auf drei Wochen angelegte Suche in den kommenden Sendungen in steigenden Zuschauerzahlen niederschlagen würde, muss er mit dem schnellen Ende begraben.