Heute: ein Beispiel großartiger Comedy-Kunst.
Weil: In diesem kleinen Satz* steckt unglaublich viel drin. Die hohe Schule der Verknüpfung von Andeutungen mit Erzählsträngen und sehr viel Liebe zum Detail gleichzeitig. Ich bin heute noch hin und weg von dem großartigen Stück Erzählkunst, das ich gestern Abend genießen durfte. Hach.** (Natürlich werde ich hier nichts inhaltlich verraten, um anderen nicht den Spaß zu verderben.) Eine Frage, die mich bei "How I Met Your Mother" in den vergangenen Jahren immer wieder beschäftigt hat, war nämlich: Wie um alles in der Welt werden die Macher es schaffen, die vielen vielen Andeutungen auf die Mutter und die kleinen Vorgriffe auf Teds Zukunft mit ihr wieder aufzugreifen und zu einem Puzzle zusammenzusetzen? Jetzt habe ich die Antwort: mit der überwältigenden Folge 16 der neunten Staffel, gleichzeitig die 200. Folge der Serie. Sie haben den Spieß umgedreht und die vergangenen achteinhalb Jahre aus der Perspektive der Mutter erzählt - sehr konsequent, selbst die Titelsequenz ist eine andere. Und das in nur 22 Minuten. Ich bin ehrlich: Ich hatte große Vorbehalte, was die letzte Staffel angeht. Nicht nur, weil ich im Laufe der Jahre genervt war, dass die Serie künstlich in die Länge gezogen wurde (jetzt mal ehrlich: um zwei Staffeln hätte man mindestens kürzen können!). Nachdem auch noch die Mutter Ende der achten Staffel bekannt war, war ich sehr skeptisch: Was sollte da noch groß kommen? Doch mittlerweile bin ich hin und weg. Nicht nur die 200. Folge wurde mit viel Liebe gedreht, in die gesamte Staffel wurde viel Liebe gesteckt. Rätsel, die man als Zuschauer schon lange als ungelöst ad acta gelegt hatte, werden aufgelöst. Und bei der Besetzung der Rolle der Mutter hatten die "HIMYM"-Macher ein sehr glückliches Händchen: Die mir bis dahin völlig unbekannte Cristin Milioti passt perfekt. Eigentlich schade, dass sie in der ersten Hälfte der Staffel relativ selten zum Zug kommt.
Ich kann nur allen den Rat geben: Guckt Euch schleunigst die neunte Staffel an! Die bisher gesendeten Folgen gibt es bei iTunes.
*Ja, ich weiß, dass sich die Zitate derzeit etwas häufen. Sorry, diese Woche ging es einfach nicht anders. Nächste Woche gibt's wieder einen Dialog, versprochen.
**Der Hach-Faktor ist in den vergangenen Wochen ziemlich hoch hier in diesem Blog. Ich bin wohl derzeit etwas zu begeisterungsfähig.
Woraus: "How I Met Your Mother", Staffel 9, Folge 16. Im Mittelpunkt der Sitcom steht der New Yorker Ted Mosby, der auf der Suche nach der großen Liebe ist. Ihm zur Seite stehen seine besten Freunde Marshall Eriksen, Lily Aldrin, Barney Stinson und Robin Scherbatsky. Probleme, die der Zuschauer Mitte 20 bis Mitte 30 nur zu gut kennt, werden hier überdreht - so findet man sich häufig selbst wieder, kann aber trotzdem viel lachen. Leider geht der Serie mittendrin irgendwann die Puste aus, die Hauptfigur Ted tritt in den Hintergrund, die Geschichten der anderen Figuren werden ausführlicher erzählt. Dem Erfolg tut das keinen Abbruch. Die achte und neunte Staffel nehmen wieder an Fahrt auf und knüpfen in puncto Unterhaltungsfaktor und Erzählkunst an die Staffeln eins und zwei an. Seit 2005. Das Serienfinale soll Ende März in den USA zu sehen sein. In Deutschland hat Prosieben die Serie lizensiert, sendet sie leider quasi in Endlosschleife. Den Start der neunten Staffel hat der Sender für den 26. März angekündigt. Außerdem auf DVD und beiiTunes (hier gibt's auch schon die aktuellen Folgen).